Abenteuer für alle
Sternschnuppennächte am Meer, da gibt es für das halbedutzend gerade unter die Halbwüchsigen aufgerückten natürlich nur eines: Wir schlafen am Strand. Als endlich alle Eltern überredet sind, werden sechs krumme Plastikliegen mit Polstern, Matten, Decken zum Bettensaal gepimpt; Mütter, die sich heimlich in Grund und Boden fürchten, stecken noch Taschenlampe und d Pulli zu, dann geht es ab durch dienacht. In den Bettstätten ist noch stundenlang Halbwüchsigen-unz-unz-musik zu hören, bis endlich alle Handy-akkus aus sind, und sehr viel Gekicher der Mädchen.
Amnächstenmorgen, sieben Uhr früh, die Sonne schafft schon 30 Grad, kriechen sie rotäugig und hundemüde in ihre echten, weichen Betten und schnarchen bis zum Abend, umdann auch die zweite Sternschnuppennacht dringend unter freiem Himmel verbringen zu müssen; biiiitte Mama, biiiiitte Papa, ist ja nur noch einmal.
Denkst du auch manchmal an dich selber in diesem Alter, und wie alles, was du getan und erlebt hast, so unglaublich aufregend und abenteuerlich war?, fragt michuschka. Ja, oft.
Ein paar Tage später ist Volksfest im Nachbardorf mit drei Bands, die ohne Pause Polka spielen. Ausgelassene Mütter simulieren heftige Tanzaktivitäten, für die sich ihre Halbwüchsigen in Grund und Boden schämen. Aber was soll’s, jede Generation braucht ihre Abenteuer. UB