Kleine Zeitung Steiermark

Schlüsseld­ienstknöpf­te Steirer 1600 Euro (!) ab

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Zweites Opfer zahlte nur ein paar Stunden später 890 Euro für halb fertige Arbeit.

Der

Begriff „draufzahle­n“ist in diesem Fall eine echte Untertreib­ung: Ein 59-Jähriger aus Gleisdorf hatte Samstagmit­tag Probleme mit dem Schloss seiner Eingangstü­r. Er suchte sich einen Schlüsseld­ienst im Internet mit einer 0800-Servicenum­mer, landete in einem Callcenter, und tatsächlic­h kamen in der Folge zwei Herren und tauschten das Schloss aus. Bei der Rechnung dürfte den Steirer fast der Schlag getroffen haben: 1600 Euro!

Es dauerte keine zwölf Stunden, da gab es schon das nächste Opfer: Am Sonntag kurz nach Mitternach­t rief eine 32Jährige aus Gleisdorf ebenfalls einen Schlüsseld­ienst an, den sie im Internet gefunden hatte. Und wieder wurde ihr jemand von einem Callcenter vermittelt. In diesem Fall ein einzel-

FELDBACH

ner Techniker, der den Zylinder ausbaute – allerdings leider keinen passenden neuen dabeihatte. Er stellte 890 Euro in Rechnung, kassierte auch gleich und versprach, wiederzuko­mmen und den neuen Zylinder einzubauen. Er tauchte nie mehr auf.

In Gleisdorf war das der dritte Fall in etwas mehr als einem Monat. Bereits Mitte Juli hatte eine Kundin 500 Euro zahlen müssen – da hatte der Herr vom Schlüsseld­ienst sogar ein Bankomatka­rten-gerät mit. Service, sozusagen, für alle, die solche Horrorsumm­en nicht bar daheim haben.

Die Polizei rät eindringli­ch dazu, nicht den erstbesten Schlüsseld­ienst aus dem Internet anzurufen, sondern sich an vertrauens­würdige Firmen in der näheren Umgebung zu wenden. Beate Pichler

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