Kleine Zeitung Steiermark

Streit um Parteienwe­rbung auf Klubkosten

Sp-landtagskl­ub trug Kampagnenk­osten für Parteichef Schickhofe­r aus Steuertopf. Nach Kritik übernimmt Partei die Rechnung und kontert mit Fp-inserat.

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Zukunft. Unsere Kinder“sinniert Sp-chef Michael Schickhofe­r auf der aktuellen Plakatseri­e für die Sommerkamp­agne und schlittert­e mit einem versonnene­n Lächeln mitten in einedebatt­e über rechtlich fragwürdig­e Parteienfi­nanzierung. Fpö-klubobmann Stefan Hermann kritisiert­e eine „Zweckentfr­emdung“von Klubgelder­n.

Auch der Politikwis­senschaftl­er und Parteienfi­nanzierung­sexperte Hubert Sickinger sieht hier einen klaren Gesetzesve­rstoß (die Kleine Zeitung berichtete): „Das ist eine reine Imagewerbu­ng zugunsten des Parteichef­s. Irgendeine­n Bezug zur Klubarbeit kann ich nicht erkennen.“Damit handle es sich um eine unzulässig­e Subvention der Partei aus Klubgelder­n. Daran ändere auch das Logo „SPÖLandtag­sklub“nichts, so Sickinger im „Hakelzieh’n“.

Obwohl Parteigesc­häftsführe­r Oliver Wieser und Klubchef Hannes Schwarz rechtlich alles für einwandfre­i halten, nehmen sie die Kritik zum Anlass, die Sache zu bereinigen: „Aus unserer Sicht ist der Beitrag des Spö-landtagskl­ubs zur gemeinsame­n Sommerkamp­agne mit der SPÖ Steiermark rechtskonf­orm. Allerdings wollen wir hier trotzdem unverzügli­ch für Klarheit sorgen und das durchsicht­ige Ablenkungs­manöver der FPÖ als solches entlarven. Daher wird die SPÖ Steiermark die vollen Kosten für die gemeinsame Kampagne übernehmen.“Es gehe um einen niedrigen fünfstelli­gen Euro-betrag.

Die Blauen wollen wohl von den immensen Kosten für die Hochzeit der Außenminis­terin Karin Kneissl samt Wladi

Putins Besuch ablenken, mutmaßen umgekehrt die Spö-politiker: „Bei jeder privaten Feier, bei der Polizeikos­ten entstehen, muss der Veranstalt­er selbst bezahlen. Das erwarten wir uns auch in diesem Fall! Außerdem hoffen wir, dass der Fpö-landtagskl­ub bei Inseraten in Zukunft ebenso klar zwischen Landespart­ei und Landtagskl­ub trennt“, kontern Wieser und Schwarz. Es liegt nämlich ein weihnachtl­iches Inserat vor, in dem Fp-obmann Mario Kuna

sich mit Wünschen zum frohen Fest einstellt. Für den Inhalt zeichnet darauf der FPLandtags­klub verantwort­lich.

Der FPÖ-KLUB weist diesen Konter aber entschiede­n zurück: „Kunasek war damals immerhin Klubobmann. Also ist das rechtlich einwandfre­i.“

Bernd Hecke, Ernst Sittinger

 ??  ?? Das angeprange­rte Weihnachts­sujet der FPÖ
Das angeprange­rte Weihnachts­sujet der FPÖ
 ??  ?? Unsere Kinder, unsere Zukunft: Präsentati­on der Kampagne
Unsere Kinder, unsere Zukunft: Präsentati­on der Kampagne

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