„Bombenwerbung“
und wie positiv der Frieden für uns ist.“Beeindruckend fand Richter, wie locker der Präsident auftrat: „Er wäre sicher länger geblieben, wenn er gekonnt hätte. Dann hätte er vielleicht sogar gesungen.“Auch die Securitys seien sehr zurückhaltend gewesen und störten die Stimmung nicht – bevor das Fest beginnen konnte, wurden allerdings alle Gäste genau kontrolliert – „wie am Flughafen“.
„Superhappy“ist Koch Heinz Preschan: „Es hat allen Bombe gefallen. Mir ist ein großer Stein vomherzen gefallen.“Der Spitzenkoch hatte mit seinem Team, unterstützt von seiner Familie, die rund 100 Gäste bekocht. Schon einige Tage vor der Trauungwaren Putins Leibarzt und einweiterermediziner ausrussland angereist. „Siewaren ständig bei mir, haben sich die Küche und die Gerichte angeschaut.“Er musste vorkochen, die Russen verkosteten die Speisen und überprüften die Hygiene und das Personal.
Putin („Seine Aura ist ein Wahnsinn“) schüttelte Preschan dann jedenfalls zweimal die Hände, mit seinem Leibarzt tauschte er sogar die Telefonnummern aus. „Er kommt sicher wieder.“Das hätten auch die österreichischen Politiker versprochen. „Das war eine Bombenwerbung! Nicht nur für mich, für die ganze Region.“Das Tscheppe-team gönnt sich bis Donnerstag eine Auszeit. Dann beginnt nämlich schon wieder die Hauptsaison an der Weinstraße.
International wurde weiter über die politische Signalwirkung des Besuchs debattiert, den „Focus“eine „skurrile Putin-show“und „Die Welt“ein „semimonarchisches Ereignis“nannte. Gelästert wurde über den spontanen Knicks der Braut nach dem Tanz mit dem „Zaren“. Und auch diese Details zur Feier, die bis 22 Uhr gedauert hatte, wurden bekannt: Neben dem Kosakenchor („17 Jahr, blondes Haar“) und Sängerin Theresa Chorinsky spielte auch Kneissls Kabinettschef Walter Gehr samt Band auf. Und Putin brachte dem Brautpaar, das nun ein paar Tage in Kroatien flittert, weitere Gastgeschenke mit: ein Bild mit einem ländlichen Motiv, eine alte Ölpresse und einen Samowar.