Sie ist Anklägerin und Beschuldigte
#Metoo-aktivistin Asia Argento wird des Missbrauchs beschuldigt.
Mai
2018, Côte d’azur. Asia Argento sagtebeimschillerndenfinale der Filmfestspiele in die vielen Mikrofone diese Sätze: „1997 wurde ich von Harveyweinstein in Cannes vergewaltigt. Ichwar 21 Jahre alt. Dieses Festivalwar sein Jagdrevier.“
Mahnendeworte von einer, die zu den führenden #Metoo-aktivistinnen und lautstarken Klägerinnen gegen Weinstein zählte. Im Oktober 2017 beschuldigte sie als eine von 13 Frauen den Filmmogul im „New Yorker“. Argentos Lebensgefährte, der berühmte Koch Anthony Bourdain, unterstützte sie, er nahm sich im Juni das Leben. Ob er von denvorwürfen gegen die 42-Jährige wusste, ist nicht bekannt.
Nun wird auch Argento in der „New York Times“der sexuellen Nötigung beschuldigt: Ende 2017 soll sie dem Schauspieler und Musiker Jimmy Bennett nach einer Einigung ein Schweigegeld von 380.000 Dollar (330.000 Euro) überwiesenhaben. Seinvorwurf lautet: Argento habe ihn 2013 in einem Hotelzimmer vergewaltigt. Er war damals 17 Jahre alt, sie 37. In Kalifornien gelten sexuelle Handlungen mit unter 18-Jährigen als strafbar. Die Italienerin wies alle Missbrauchsvorwürfe zurück.
Die beiden waren 2004 im Film „Das Herz ist eine hinterlistige Person“als Mutter und Sohn zu sehen. Sie spielte eine stets begrapschte, drogenabhängige Frau, die ihren Sohn an Männer weiterreicht, die sich an ihm vergehen. Der Film war ein einziger Gewaltakt. Und steht auch symptomatisch für ihre Biografie, diesen tieftraurigen Kreislauf aus Gewalt. Die einzigen Geschichten, die die kleine Asia als Mädchen vorgelesen bekam, waren die Drehbücher ihres Vaters: Horrorfilmlegende
Dario Argento.