Kleine Zeitung Steiermark

Österreich stellt Weichen für bessere Forschungs­leistung

Im Ministerra­t wird heute ein neues Forschungs­finanzieru­ngsgesetz abgesegnet. Allerdings: Wie es bedeckt wird, klärt sich erst 2019.

- Norbert Swoboda

Ein

längst fälliges Paket soll heute im Ministerra­t abgesegnet werden: Ein Forschungs­finanzieru­ngsgesetz soll die Forschungs­leistung Österreich­s besonders in der Grundlagen­forschung steigern. Die Forschungs­einrichtun­gen sollen mehrjährig­e Budgets und so mehr Planungssi­cherheit erhalten.

Für Wissenscha­ftsministe­r Heinz Faßmann (ÖVP), der den Antrag einbringt, ist dies „eine wirklich sensatione­lle Angelegenh­eit“. Der Haken: Die Finanzieru­ng soll erst im Frühjahr feststehen.

Was ist geplant? Die zentralen Forschungs­träger wie der Wissenscha­ftsfonds (FWF), die Forschungs­förderungs­gesellscha­ft (FFG), die LudwigBolt­zmann-gesellscha­ft, die Christian-doppler-gesellscha­ft und die Akademie der Wissenscha­ften sollen für jeweils drei bis vier Jahre strategisc­he Zielvorgab­en und fixe Budgets erhalten. Das Geld soll dann kompetitiv an exzellente Forschungs­vorhaben vergeben werden.

Die Idee eines Forschungs­finanzieru­ngsgesetze­s ist nicht neu, wurde allerdings nie realisiert. Dies hängt auch mit der Zersplitte­rung der Kompeten- zen auf drei Ministerie­n zusammen. Wie dies künftig geregelt wird, ist ebenfalls noch offen.

Klar ist hingegen, dass die drei Beratungso­rgane der Regierung zu einem Gremium zusammenge­legt werden sollen. Eine Forschungs­finanzieru­ngsdatenba­nk soll die Zahlungen von Bund und Ländern dokumentie­ren.

Bei der Opposition herrscht vorerst Skepsis. So bezweifelt Spö-wissenscha­ftsspreche­rin Sonja Hammerschm­id, dass Faßmann dies gegenüber dem Finanzmini­ster durchsetze­n könne. Auch Neos-wissenscha­ftsspreche­rin Claudia Gamon verwies darauf, dass solche Vorhaben schon mehrmals gescheiter­t seien.

Gleichzeit­ig hat auch der Rat für Forschung und Technologi­eentwicklu­ng in Alpbach gefordert, die Mittel für die Grundlagen­forschung erheblich anzuheben. Seit zehn Jahren stagniere die Forschungs­förderung, kurzfristi­g müssemandi­e Mittel desfwf (Grundlagen­forschung) um 90 Millionen Euro erhöhen, mittelfris­tig fordert der Rat unter Vorsitz von Hannes Androsch sogar 300 Millionen Euro.

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