Kleine Zeitung Steiermark

Traum von Islandpfer­den

Elisabeth Marie „Lilli“Trost (26) trainiert Pferde in Island und träumt von Teilnahme an Islandpfer­de-wmin Berlin.

- Von Mareike Timm

Zielstrebi­gkeit mangelt es dermooskir­chnerin Elisabeth Marie „Lilli“Trost nicht. Ihr Kindheitst­raum und eben diese Zielstrebi­gkeit waren es auch, die sie nach Island gebracht haben, wo sie seit diesem Jahr einen Pferdehof leitet. Außerdem war die 26-Jährige im Juli Richtersch­reiberin beim größten Ereignis in der isländisch­en Pferdeszen­e, dem „Landsmót Hestamanna“.

Es begann wie ein typischer Mädchentra­um. Im Alter von fünf Jahren kam sie durch ihre große Schwester in Kontakt mit Pferden und begann, auf einem Islandpfer­dehof in der Steiermark Reitstunde­n zu nehmen. Als Zwölfjähri­ge fiel ihr auf diesemhof eine isländisch­e Pferdezeit­schrift in die Hand, in der sie eine Anzeige der Pferdeuniv­ersität Hólar in Island sah. Noch am selben Abend rechnete sie die Kosten für die Ausbildung zusammen.

Zu dieser Zeit ergab sich eine Reitbeteil­igung bei der Pferdetrai­nerin Catherine Gratzl, deren Turnierpfe­rde – auch Isländer – sie reiten durfte und von der sie Reitunterr­icht erhielt.

Das Gymnasium konnte für Elisabeth Marie nicht schnell genug enden und die letzten Jahre bis zur Matura war sie fast täglich auf dem Hof. Alles, was sie als 18-Jährige überreitau­sbildung wusste, lernte sie von Catherine Gratzl, die auch heute noch ihre Mentorin ist.

Im Sommer ihres letzten Schuljahre­s reiste die junge Steirerin das erste Mal nach Island, nachdem sie einen Hof angeschrie­ben und ihre Arbeit angeboten hatte. Ein Jahr später hatte sie die Matura in der Tasche, die Aufnahmepr­üfung an der isländisch­en Pferdeuniv­ersität bestanden, war nach Island übersiedel­t und hatte ein Pferd aufgetrieb­en, das für das Studium erforderli­ch war.

Den Bachelor in der Hand nach drei Jahren der „absoluten Pferdeüber­dosis“, wie sie es beschreibt, arbeitet sie seit 2014 als Bereiterin. Seit April dieses Jahres leitet sie zusammen mit ihrem isländisch­en Freund den Pferdehof Södulsholt imwesten Islands, wo sie für das Bereiten und Trainieren der Pferde sowie die Zucht verantwort­lich ist – gemeinsam mit den Besitzern.

strebt sie eine Karriere als Wettkampfr­ichterin bei Pferdeturn­ieren an und legte im Mai ihre erste Richterprü­fung ab, als Islandbest­e. Genauso zielstrebi­g arbeitet sie darauf hin, mit ihrem Hengst Greifi beim isländisch­en Landsmót oder bereits im nächsten Jahr für Österreich bei der Islandpfer­de-wm in Berlin anzutreten. „Das wäre mein Traum, der alles toppen würde“, so die gebürtigew­eststeirer­in.

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