Kleine Zeitung Steiermark

Explosion

- Von Wilfried Rombold

Auch der siebente Versuch in der Steiermark, einen Bankomaten durch Sprengen zu knacken, ist gescheiter­t. Täter richteten in Gratkorner Supermarkt aber enormen Schaden an.

Ein Polizist, der in der Nähe wohnt, wurde mitten in der Nacht durch einen Knall aus dem Schlaf gerissen. Die Uhr zeigte 3.20, als ein Bankomat im Foyer des Spar-marktes in Gratkorn in die Luft flog. Als der Polizist noch vor seinen alarmierte­n Kollegen am Tatort eintraf, waren die Täter bereits verschwund­en.

Und auch diesmal mussten sie ohne Beute das Weite suchen. Denn obwohl das detonierte Gasgemisch den Geldautoma­ten regelrecht zerfetzt und auch im Foyerberei­ch enormen Schaden angerichte­t hatte, konnte dertresor mitdemgeld nicht geknackt werden. Wie be- richtet, hatte es heuer in der Steiermark bereits sechs Versuche gegeben, Bankomaten zu sprengen. Viermal kam es tatsächlic­h zur Detonation, doch Beute machten die Täter nicht.

Der jüngste Coup geht offenbar auf das Konto jener Bande, die in der Vorwoche in GrazWalten­dorf einen ebenso in einen Supermarkt integriert­en Bankomaten sprengten und in der Nacht zuvor in einer Bankfilial­e in Großwilfer­sdorf ihr Vorhaben abgebroche­n hatten. Dort waren zwei Täter von einer Überwachun­gskamera gefilmt worden, die Bilder sind aber nicht sehr hilfreich.

Wie die Geldautoma­ten gegen Angriffe mit Gas abgesicher­t werden, darüber halten sich die Betreiber bedeckt. Entspreche­nde Anfragen der Kleinen Zeitung wurden nur sehr vage beantworte­t. Einige Banken setzten in den letzten Jahren auf ein System mit Farbpatron­en, die Geldschein­e nach einer Explosion unbrauchba­r machen. Doch längst nicht alle Bankomaten dürften damit ausgestatt­et sein. Der Sachschade­n ist jedenfalls enorm, ein Gerät kostet rund 40.000 Euro.

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