Explosion
Auch der siebente Versuch in der Steiermark, einen Bankomaten durch Sprengen zu knacken, ist gescheitert. Täter richteten in Gratkorner Supermarkt aber enormen Schaden an.
Ein Polizist, der in der Nähe wohnt, wurde mitten in der Nacht durch einen Knall aus dem Schlaf gerissen. Die Uhr zeigte 3.20, als ein Bankomat im Foyer des Spar-marktes in Gratkorn in die Luft flog. Als der Polizist noch vor seinen alarmierten Kollegen am Tatort eintraf, waren die Täter bereits verschwunden.
Und auch diesmal mussten sie ohne Beute das Weite suchen. Denn obwohl das detonierte Gasgemisch den Geldautomaten regelrecht zerfetzt und auch im Foyerbereich enormen Schaden angerichtet hatte, konnte dertresor mitdemgeld nicht geknackt werden. Wie be- richtet, hatte es heuer in der Steiermark bereits sechs Versuche gegeben, Bankomaten zu sprengen. Viermal kam es tatsächlich zur Detonation, doch Beute machten die Täter nicht.
Der jüngste Coup geht offenbar auf das Konto jener Bande, die in der Vorwoche in GrazWaltendorf einen ebenso in einen Supermarkt integrierten Bankomaten sprengten und in der Nacht zuvor in einer Bankfiliale in Großwilfersdorf ihr Vorhaben abgebrochen hatten. Dort waren zwei Täter von einer Überwachungskamera gefilmt worden, die Bilder sind aber nicht sehr hilfreich.
Wie die Geldautomaten gegen Angriffe mit Gas abgesichert werden, darüber halten sich die Betreiber bedeckt. Entsprechende Anfragen der Kleinen Zeitung wurden nur sehr vage beantwortet. Einige Banken setzten in den letzten Jahren auf ein System mit Farbpatronen, die Geldscheine nach einer Explosion unbrauchbar machen. Doch längst nicht alle Bankomaten dürften damit ausgestattet sein. Der Sachschaden ist jedenfalls enorm, ein Gerät kostet rund 40.000 Euro.