Salzburg macht sich selbst das Leben schwer
Wer kennt ihn nicht, den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“, in dem Bill Murray immer und immer wieder denselben Tag erlebt, bis er herausfindet, was er tun muss, um aus dem Kreislauf ausbrechen zu können? Der Fcsalzburg, wie er international heißt, weiß wohl, wie sich das anfühlt. Zumelften Mal nimmt Österreichs Abonnement-meister Anlauf auf die Champions League, zum siebenten Mal trennt die Bullen nur noch ein Gegner von der Meisterliga – Roter Stern.
Das Hinspiel in Belgrad ging vor leeren Rängen über die Bühne, weil die serbischen Fans wiederholt durch rassistische Choräle aus dem Rahmen gefallen und ausgesperrt worden waren. Zumindest keinnachteil für die Salzburger, die nachdem 0:0 in einer Woche in Wals-siezenheim den erstmaligen Einzug in die Königsklasse des Fußballs fixieren können.
Trainer Marco Rose hatte vor der Partie gemeint: „Uns erwartet eine richtig gute Mannschaft.“Dabei betreut er selbst eine richtig bessere: Seit dem gestri-
Cican Stankovic verhindert in der zweiten Hälfte mit dieser Abwehr nach
gen Abend haben die Salzburger in acht Saisonpflichtspielen sieben Mal gewonnen und ein Mal remisiert, Torverhältnis 19:1. Noch dazu ist das Team top auf internationaler Bühne: Der Europa-league-semifinalist der Vorsaison hat nur zwei der vergangenen 26 Spiele verloren.
In der Tat, Roter Stern gefiel durch ein tief stehendes, funktionierendes Kollektiv, das aufgrund des guten Pressings in der Anfangsphase ein paar vernünftige Konter über die schnellen Flügel Radonjic und Cafu vortrug. Salzburg tat sich schwer, den Ball zu bewegen, wie Marco Rose an der Linie lautstark einforderte. Hinten ließ der österreichische Meister dank Lainer, Pongracic, Ra- malho und Ulmer gar nichts zu, nach vorne fehlten in den ersten 30 Minuten schlicht die Ideen und die Präzision der Pässe. Magere Ausbeute in der ersten Halbzeit: Ein Weitschuss von Routinier Junuzovic, dem 55-fachen Ex-öfb-teamspieler und ehemaligen Bremen-legionär, für den die erstmalige Teilnahme an der Champions League die Krönung einer genialen Karriere werden könnte.
Keine Torchance – der Meister begnügt sich im Geisterspiel bei Roter Stern mit einem glanzlosen 0:0 und hofft, in einerwoche erstmals in die Champions League einzuziehen.
Nach einer halben Stunde begann Salzburg, sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. Endlich bewegte sich der Ball, im Gegensatz zu Roter Stern. Samassekou, Haidara, Wolf und Junuzovic ließen die Kugel zirkulieren, Yabo und Dabbur