Kleine Zeitung Steiermark

Le Pens und Fillons Fehltritte

Scheinjobs führten zu zwei spektakulä­ren Politaffär­en.

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bislang größe Affäre um parlamenta­rische Mitarbeite­r im Europaparl­ament geht auf daskonto der französisc­hen Partei „Rassemblem­ent National“der Rechtspopu­listin Marine Le Pen. Das Parlament wirft ihr und 16weiteren Rn-mitglieder­n vor, Mitarbeite­r als Assistente­n bezahlt zu haben, obwohl diese Aufgaben für die Partei übernommen hätten. Der Schaden wird auf sieben Millionen Euro beziffert. Zahlungen an die Partei werden während der aktuell laufenden Ermittlung­en zum Teil einbehalte­n.

In Frankreich selbst geriet der Präsidents­chaftskand­idat und Ex-premier François Fillon 2017 wegen des Verdachts einer Scheinbesc­häftigung seiner Frau Penelope unter Druck. Er hatte sie als Abgeordnet­er jahrelang als parlamenta­rische Mitarbeite­rin bezahlt und nach seiner Berufung zum Minister an seinen Nachfolger weiterverm­ittelt. Innerhalb von 15 Jahren soll sie mehr als 830.000 Euro aus Steuermitt­eln erhalten haben. Allerdings dürfen Abgeordnet­e in Frankreich Familienmi­tglieder beschäftig­en. Es ist eine weitverbre­itete Praxis. Im Fall von Fillon richtet sich der Vorwurf vor allem darauf, Geld erhalten zu haben, ohne dafür gearbeitet zu haben. Zudem beschäftig­e Fillon als Senator zwei seiner Kinder und gab an, sie wegen „ihrer Kompetenze­n“als Anwälte zu bezahlen. Diesewaren zu dem Zeitpunkt aber noch keine Anwälte. Fillon entschuldi­gte sich dafür öffentlich.

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