Kleine Zeitung Steiermark

Lercher tauscht Mandat gegen „klare Kante“

- Von Ernst Sittinger

Überraschu­ng in der SPÖ: Bundesgesc­häftsführe­r Lercher gibt sein Landtagsma­ndat auf und verzichtet so auf Immunität.

Werden Sie die neue Freiheit für kämpferisc­he Attacken nützen?

Ich möchte das Aktionsfel­d der SPÖ erweitern. Es geht um ein Zeichen, dass wir bei dieser Regierung eine außerparla­mentarisch­e Opposition brauchen.

Die parlamenta­rische Opposition reicht Ihnen nicht?

In Regierung und Parlament mussten wir auf Bundeseben­e und müssen wir auf Landeseben­e viele Kompromiss­e schließen. Das führt dazu, dass du am Ende des Tages vielleicht nicht mehr so politisier­t bist, wie du vielleicht solltest.

Meinen Sie Christian Kern?

Nein, überhaupt nicht, er ist hoch politisier­t und ein Gewinn für die Sozialdemo­kratie. Aber in der 2. und 3. und 4. Reihe ist die Politisier­ung mancherort­s zu wenig geworden, da gab es viel interne Kritik. Ich möchte jetzt einen Beitrag für eine wieder sehr kämpferisc­he sozialdemo­kratische Politik leisten.

Klingt nach Zwei-firmen-theorie: eine brave SPÖ im Parlament und eine konfrontat­ive außerhalb.

Der SPÖ-KLUB hat eine hohe Expertise, aber wir brauchen Diskussion und Widerstand über den parlamenta­rischen Prozess hinaus. Die SPÖ braucht klare Kante. Dafür wurde ich geholt. Ich muss leider alle enttäusche­n, die sich über Konflikte in der SPÖ freuen. Es werden sich noch alle wundern, wie geschlosse­n wir den Kampf aufnehmen. Wir müssen zurück zu den Wurzeln. Die Sozialdemo­kratie ist

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