„Eine Mindestpension von 1000 Euro gewähren“
Keine Euphorie kommt bei unseren Lesern angesichts der Pensionserhöhung für 2019 auf. Mehr war eben nicht drin, lauten die gedämpften Reaktionen und auch derwunsch nach einer Reform wird erneut laut.
„2,6 Prozent mehr für kleinere Pensionen“, 22. 8. und Denkzettel: „Die stille Enteignung“, 23. 8.
Während eineperson mit einer kleinen Pension sich über etwa 30 Euro mehr am Konto monatlich freuen darf, erhalten Menschen mit hohem Pensionsbezügen nunmehr 68 Euro mehr monatlich! Die Einkommensschere klafft somit auch in diesem Bereich noch weiter auseinander!
Bundeskanzler Sebastian Kurz will damit „ein klares Zeichen für alle Bezieher von kleinen und mittleren Pensionen“setzen, Vizekanzler HeinzChristian Strache ein „FPÖWahlversprechen einlösen“.
Es ist wohl davon auszugehen, dass unsere Regierung und unsere Gesellschaft es als gerecht(-fertigt) hinnehmen, dass Höherverdienende weiterhin höher bedacht werden sollten alswenigverdienende, da deren Beitrag an und für unser Gemeinwesen ja sicherlich ein lohnenswerterer war als der Beitrag, denwenigverdienende geleistet haben.
(Die schlecht oder nicht bezahlten Leistungen, die bekanntermaßen vor allem Frauen für Familie und Gesellschaft einbringen, sind in diesem Denkmodell mitgemeint?) Ein beson- derer Hohn ist es aber, dass Maßnahmen, die auf ein noch weiteres Auseinanderklaffen der Einkommensverhältnisse von Arm und Reich von den verantwortlichen Politikern auch noch als sozial gerechte Maßnahme verkauft wird!
Bruni Feier-ambroschütz,
Premstätten
Druck von allen Seiten
Eine lobenswerte Pensionserhöhung 2018: lobenswert deshalb, weil sich die Pensionsanpassung erstmalig in Richtung tatsächlicher Inflation bewegt. Aber auch deshalb lobenswert, weil sich die Regierung bemüht hat, dass die Schere zwischen Arm und Reich bei den Pensionen etwas kleiner wird. Mehr war nicht zu erwarten, denn Politiker sind gerade bei finanziellen Interessen großem Druck von vielen Seiten ausgesetzt, und es ist nicht leicht, einen angemessenen Ausgleich zu finden.
Trotzdem hat die Anpassung eine Pointe, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. In Euro ausgedrückt: Pensionen bis 1115 Euro plus ca. 300 Euro jährlich. Pensionen über 3402 Euro ca. 800 Euro jährlich (alle Zahlen sind in etwa Mittelwerte). Aber trotzdem können wir alle zufrieden sein. Der Hauptgrund für dieses Ergebnis ist wohl die Tatsache, dass die Bevölkerungsschicht am untersten Ende der Skala so gut wie keinen Einfluss auf die Gestaltung der Verteilung hat, die oberste aber sehr wohl. Dafür können aber die Politiker verantwortlich gemacht werden. Josef Rosenberger,
Sinabelkirchen
System reformieren
Wenn man bedenkt, dass der Staat für die Pensionen jährlich fast 20 Milliarden Euro dazu zahlt, so ist die Forderung nach einem gerechteren Pensionssystem mehr als gerechtfertigt. Wenn nun das Versprechen, die kleineren Pensionen um 2,6 Prozent zu erhöhen, eingehalten wird, so wird diese Ankündigung dadurch entwertet, dass für höhere Pensionen jedenfalls 68 Euro mehr bezahlt werden.
Nimmt man nun eine Pension von 1000 Euro her, so erhöht sich diese Pension um 26 Euro. Hingegen wird eine Pension von 5000 Euro um 68 Euro, somit auch um einen höheren Nettobetrag erhöht.
Wo bleibt dabei die Gerechtigkeit? Und wo bleibt die besondere Rücksichtnahme auf die kleineren Pensionsbezieher? Es ist höchste Zeit, dass sich der Gesetzgeber endlich dazu durchringt, einereform in jene Richtung einzuleiten, dass jedenfalls eine menschenwürdige Mindestpension von 1000 Euro bei besonderer Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten gewährt wird.
Gleichzeitig sollte die Pensionserhöhung bis 5000 Euro um einen angemessenen Sockelbetrag von 50 Euro erfolgen; auch sollte beispielsweise ab 5000 Euro eine Erhöhung ausbleiben, damit die Pensionsschere nicht größer, sondern kleiner wird. Im Sinne sozialer Gerechtigkeit und zur Wahrung des sozialen Friedens.
Dr. Martin Wabl, Fürstenfeld
Seit Herr Trump die politische Bühne betreten hat, ist er durch alle möglichen „Fehltritte“und unglaubliche Entgleisungen angeblich in Bedrängnis. Fast alle Medien plappern das unreflektiert nach. In Wahrheit steigen dessen Beliebtheitswerte gerade durch sein ungewöhnliches bis skandalöses Verhalten. Falls er nochmals kandidiert, wird er die nächste Wahl fulminant gewinnen. Das ist (zu meinem Entsetzen) Fakt!
Harald Schallerl, Preßguts