„Die Register sind überaltert“
StammzellspenderStammzell sind gefragt – doch wer sich registrierenregistriere lässt, sollte es auch ernst meinen.
200 Menschen bildeten im letzten Jahr eine Schlange vor der Haspingerkase Haspingerkaserne in Lienz, um sich als Stamm Stammzellspender registrieren zu la lassen: Solche Szenen spielen sic sich immer wieder ab, wenn zu sogenannten Typisierungsaktionen aufgerufen wird. Der Hintergrund: Patienten, deren blutbildendes System erkrankt ist, wie z. B. bei Leukämie, sind auf eine Stammzellspende angewiesen. Die Spender werden zunächst in der Familie gesucht, dann in nationalen und weltweiten Stammzellregistern. „500 bis 600 Menschen pro Jahr brauchen in Österreich eine Stammzelltransplantation“, sagt Peter Schlenke. Spender und Empfänger müssen dafür „optimal zusammenpassen“– in zehn von zehn relevanten Gewebemerkmalen.
Außerhalb der Familie einen Spender zu finden, kann einem Lottosechser gleichkommen – daher sei es auch so wichtig, die Register aktuell zu halten. Denn: Ab einem Alter von 55 Jahren fallen Spender aus den Datenbanken. „Wir sehen eine Überalterung in den Datenbanken“, sagt Schlenke, weshalb es Werbung für die Stammzellspende brauche. In Österreich sind 67.000 Stammzellspender registriert, 40 Prozent werden aus Altersgründen in den nächsten zehn Jahren ausscheiden. Aber: Jeder, der sich registrieren lässt, sollte es auch ernst meinen. In manchen Ländern treten bis zur Hälfte der registrierten Spender im Ernstfall von der Spende zurück. Daher sollten potenzielle Spender vorher wissen, dass es mehr Aufwand ist als eine Blutspende: Viertage davor müssen sich Spender Medikamente spritzen, die die Stammzellen stimulieren. Am fünften Tag werden die Stammzellen aus dem Blut entnommen – das dauert vier bis fünf Stunden. In fünf Prozent der Fälle ist laut Schlenke eine Knochenmarkspende notwendig – dazu wird der Beckenkamm punktiert, was unter Vollnarkose geschieht. DAUERHAFTE Für