Abgebrüht geht es voran
„Starbucks“-enthüllungen, Arte
einst herumtrampte, speziell im asiatischen Raum, hatte meist eine fixe Anlaufstelle – ein HardRock-café in denmetropolen. Aus simplen Gründen: gute Musik, gutes Essen, gutes Publikum. Das war einmal. Der weltweit präsente Platzhirsch heißt Starbucks. 1971 in Seattle von drei Studenten gegründet, gedacht als Beitrag zur Gegenkultur. Ein Hohn. Heute ist die Kaffeehaus-kette mit 28.000 Filialen in 75 Ländern vertreten, mit rund 360.000 Bediensteten. Sie dürfen sich, Teil der billigen Firmenphilosophie, als „Partner“fühlen. Als Gegenleistung müssen sie sich, bei Niedriglöhnen, stets ein Lächeln ins Gesicht meißeln.
Die „ungefilterte Wahrheit“über diesen Giganten wollte Arte in einer Doku zeigen. Ohne echten Erkenntnisgewinn. Das Resultat: Anschauungsunterricht über die Kraft einer Marke. Serviert wird ein angeblich schöneres Lebensgefühl. Jeder Protest, vor allemwegen der dubiosen Steuerpraktiken und der Umweltskandale, wird abserviert. Vier Milliarden Kaffeebecher landen jährlich auf dem Müll, nicht recycelbar. Änderung wird versprochen, seit Jahren. Hohle Phrasen, volle Tassen.
scheidende Big Boss Howard Schultz hegt übrigens Pläne für die US-PRÄsidentschaftswahl 2020. Eh fast logisch. Denn abgebrüht genug ist er ganz gewiss.