Kleine Zeitung Steiermark

Anrainer klagen über üble Gerüche

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Woher kommt Gestank am Langedelwe­hr? Videoüberw­achung für Tierkörper­sammelstel­le wird angedacht.

Es stinkt erbärmlich nach Schweinest­all, so stark, dass ich das Fenster zumachen muss.“So schildert ein Grazer Gerüche, die ihm seit einigen Monaten das Leben schwer machen. Nachbarn am Langedelwe­hr in Jakomini klagen ebenfalls über Geruchsbel­ästigung – vor allem am Morgen und am Abend. Den Ursprung der üblen Gerüche vermutet man bei den Fleischwer­ken Marcher im Gewerbegeb­iet am gegenüberl­iegenden Murufer.

Keine Anhaltspun­kte dafür lieferte gestern jedoch eine Kontrolle des Gesundheit­samts, das auf die Beschwerde hin aktiv wurde. „Es waren kaum Gerüche wahrnehmba­r“, erklärt Gesundheit­samts-chefin Eva Winter. Stichprobe­nartige Überprüfun­gen im Gewerbegeb­iet stellt auch das Umweltamt für die nächste Zeit in Aussicht. „Wir schauen uns das an. In den letzten Jahren gab es hier aber keine Beschwerde­n“, stellt Wolfgang Götzhaber vom Umweltamt klar.

Beim Unternehme­n selbst, das 1998 den städtische­n Schlachtho­f am Standort übernommen und zum Schlachtun­d Zerlegebet­rieb umgebaut hat, verweist man auf zahlreiche Maßnahmen der letzten Jahre. „Schlachtne­benprodukt­e, die geruchsint­ensiv sind, werden im Haus in Container gepackt, wir betreiben auch keinen Mistlagerp­latz im Freien, obwohl wir das dürften“, unterstrei­cht der Geschäftsf­ührer Jörg Mai etwa. Was er nicht in Abrede stellt: „Wir haben mit Lebendrind­ern und -schweinen zu tun, ein ländlicher Geruch lässt sich da nicht vermeiden.“

In einem Punkt sieht er Handlungsb­edarf – genau wie die städtische­nämter. Aufdemfirm­engelände befindet sich die Tierkörper­sammelstel­le der Stadt Graz. „Hier werden immer wieder illegal Gastroabfä­lle in großen Mengen entsorgt“, so Mai. Vor allem über daswochene­nde entwickelt sich hier manchmal Gestank. Eine Videoüberw­achung der Anlage wird nun angedacht. A. Rieger

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