Kleine Zeitung Steiermark

Trump über EU: „Fast so schlimm wie China, nur kleiner“

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Handelsstr­eit: Us-präsident Trump kritisiert die EU, die Vorschläge zu den Autozöllen seien „nicht gut genug“.

Eigentlich

hätte Us-präsident Donald Trump es als Sieg verkaufen können: EUKommissa­rin Cecilia Malmström hat den USA denwegfall von Zöllen fürautos angeboten, „wenn die USA dasselbe tun“.

Doch in einem Interview im Tv-sender Bloomberg machte Trump seine Meinung dazu klar: „Sie (EU) machen viel mehr Autogeschä­ft als wir (USA) je machen werden. Wenn sie Handelsbar­rieren und Zölle abschaffen, ist das für uns nicht gut genug.“Trump erklärt: „Sie werden immer mehr Autos verkaufen. Die EU-KONsumente­n kaufen lieber deren Autos als unsere.“Für den Präsidente­n einer wirtschaft­sliberalen Nation wie den USA ist die Aussage kurios. Trump beklagt die strengeren Standards in der EU. Diese seien für USFirmen unmöglich erreichbar. „Die EU ist fast so schlimm wie China, nur kleiner.“

Eu-kommission­spräsident Jean-claude Juncker zeigte sich in einem Zdf-interview irritiert, dass Trump das Thema Autozölle wieder bemühe. Er stellte klar, dass sich die EU in ihrer Handelspol­itik von niemanden hineinrede­n lasse. Er rechne nicht mit einer Verschärfu­ng des Konflikts. „Wir haben uns, Trump und ich, auf eine Art Waffenstil­lstand geeinigt“, sagte er. Solche Waffenstil­lstände seien zwar manchmal in Gefahr, würden aber meist eingehalte­n. Sollten doch Autozölle kommen, sei die Antwort klar, sagte Juncker: „Dann passiert, dass wir das auch tun.“

Unnachgieb­ig zeigt sich Trump bei den Zöllen gegen China. Schon kommende Woche könnten bereits angekündig­te Strafmaßna­hmen in Kraft treten. Betroffen sindwaren im Wert von rund 200 Milliarden Us-dollar. Dabei geht es vor allem um Technologi­e-produkte, Fahrräder und Kleidung.

Peking schickte eine deutlichew­arnung. „Ich denke, diejenigen, die glauben, China schrecke vor Einschücht­erungen, Drohungen und ungerechtf­ertigten Anschuldig­ungen zurück, sollten aufwachen“, sagte Hua Chunying, Sprecher des Pekinger Außenminis­teriums.

An einer anderen „Handelsfro­nt“steht der erhoffte Durchbruch ebenfalls noch aus. Nachdem sich die USA bereits mit Mexiko über eine Reform des Nafta-abkommens geeinigt haben, wurde gestern auch eine Lösung mit Kanada erwartet. Doch die Verhandlun­gen gingen ergebnislo­s zu Ende, nach wie vor gibt es ungelöste Streitpunk­te. Laut „Newyork Times“sollen die Gespräche aber in der kommendenw­oche fortgesetz­t werden. Roman Vilgut

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Trump will Plan für weitere ChinaZölle demnächst durchziehe­n

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