„Die Hälfte hat weniger als 1000 Euro Pension“
Die Pensionserhöhung von maximal 2,6 Prozent sorgt nach wie vor für Leserdiskussionen.
„Was vompensionsplus netto bleibt“, 27. 8.
Sprechen wir doch einmal von der Mindestpension: 863,04 Euro erhält ein allein lebender Pensionist, eine Pensionistin inklusive Ausgleichszulage promonat ausbezahlt. Wer eine so niedrige Pension hat, verdiente in den Jahren zuvor nur wenig, hat daher kaum Rücklagen.
Was muss der Pensionist, die Pensionistin davon bezahlen? Die Mieten für 60m2 liegen mit Betriebskosten bei etwa 600 Euro. Strom, Telefon, Zahnarzt, Brille, Winterschuhe, Sommerschuhe, alle drei Jahre einen Wintermantel, Kleidung allgemein, Geschenke, öffentliche Verkehrsmittel, Ernährung, Bücher, Möbel und Ausstattung, Reparaturen, Körperpflege, Friseur, Putzmittel. Wieder einmal eine neue Matratze, Ausflug, Eintritt ins Freibad.
Nicht erwähnt habe ich Auto oder Reise, Essengehen, mehrheitlich gesunde Nahrungsmittel, Kurs- und Seminarbesuche, Konzerte, Kabarett u. a. Rücklagen sind nicht möglich. Das ist Armut. So wird Armut vererbt.
Wesentlichen Anteil daran hat die Pensionsreform von 2003, die den lebenslangen Durchrechnungszeitraum zur Ermittlung der Pensionshöhe beschloss. So wurde die Erreichung von 45Versicherungsjahren, um mit dem Bezug von 80 % des eigenen Durchschnittseinkommensinpension zu gehen, durch die Ausbildungszeit, bei sehr vielen Frauen durch Teilzeitarbeit für die Betreuung ihrer Kinder im Kleinkindalter und während der Schulausbildung und vielleicht auch die Betreuung von Elternteilen unmöglich.
Etwa die Hälfte der österreichischen Bevölkerung erhält Pensionen unter 1000 Euro. Und jetzt: 2,6 % Erhöhung? Das ist eine Verspottung der Lebenssituation der Bezieher von Kleinstpensionen. Dr. phil.
Waltraud Schweiger, Weiz
Angebrachte Erhöhung
Pensionserhöhungen und Anpassungenwerdenwohl nie alle glücklich und zufrieden machen. Manchem stößt es sauer auf, die 2,6 % Pensionserhöhung nicht zu bekommen. Doch glaube ich fest daran, dass, wer nachdenkt, den Kleinst- und Kleinpensionisten ihre Erhöhung gerne gönnt. Die rund 20 Euro mehr im Monat sind für Kleinstpensionsbezieher sicher sehrwertvoll und deshalb mehr als angebracht. Ein Pensionist mit mehr als 3500 Euro monatlich und einem Plus von mehr als 68 Euro kann sich, denke ich, doch einen schönen Lebensabend ermöglichen.
Leben wir zufrieden in Dankbarkeit, wie es uns viele ältere Menschen vorleben. Judith
Putzenbacher, Gröbming
Wechseln verweigert
„Geldwechseln nur noch für die eigenen Bankkunden“, 27. 8.
Sehr geehrte Redaktion, zu Ihrem Artikel würde mir einiges einfallen. Besonders jedoch der Umstand, dass anerkannte Zahlungsmittel, und das sind nun mal 200- und 500-Euro-scheine, von einigen Firmen nicht als Zahlungsmittel akzeptiert werden.
So konnte ich heuer bei einer
Tankstelle in Wien staunend feststellen, dass man einem Kunden, der mit einem 200Euro-schein zahlen wollte, mit der Verständigung der Polizei gedroht hat. Der Ärmste musste irgendwelchewertgegenstände als Kaution hinterlegen, das Ganze ist eine Frechheit. Mein Trafikant wechselt im Übrigen auch 500-Euro-scheine.
Ing. Josef Haidenak, Wien