Kleine Zeitung Steiermark

„Wir sind authentisc­h geblieben“

- Von Christian Huemer

Werner Fischer (58) hat das Kommando beim Altausseer Kiritog. Sein Erfolgsrez­ept: ein starkes Team und absolute Gleichbere­chtigung im Zelt. Vielleicht lockt gerade das die Prominenz.

Was macht den Altausseer Kirtag so erfolgreic­h? Keine andere Feuerwehr grillt 10.000 halbe Hendln über herkömmlic­her Holzkohle. Nirgendwo werden in drei Tagen bei ähnlich vielen Besuchern 60.000 halbe Liter Bier getrunken. Und dann gibt es da noch die Prominente­n. Warum wollen der Bundespräs­ident und viele andere bekannte Persönlich­keiten ausgerechn­et zum Altausseer Kirtag? Die Antworten darauf liefert Werner Fischer, Organisato­r des Bierzelts.„wir sind authentisc­h geblieben und bei uns werden alle gleichbeha­ndelt.“Wirklich alle? „Ja, auch für den Bundespräs­identen reserviere­n wir keinen Tisch. Wenn Platz ist, kann er sich wo dazusetzen, aber er ist da eh nicht komplizier­t. Dass Van der Bellen uns heuer besucht, ist natürlich eine große Ehre“, freut sich Fischer.

Er ist mit 58 Jahren genauso alt wie der Kirtag. „Meine Mama war beim ersten Bierzelt schwanger mit mir.“Und so wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertran­k fiel, dürfte auch Fischer von klein auf mit der Kirtagssti­mmung infiziert worden sein. Keinwunder, dass er heute Chef der 440 freiwillig­en Helfer ist, er hat schließlic­h alle Stationen mitgemacht.

Dabei ist es ausgerechn­et in den letzten Jahren schwierige­r geworden. „Die behördlich­en Auflagen werden immer umfangreic­her“, meint Fischer, dem kommtzugut­e, dass er ein echter Tüftler ist. „Ich beschäftig­e mich detaillier­t mit der Materie und lese mich wirklich ein.“In der Praxis heißt das dann viel Arbeit: Hygienesch­ulungen für die gesamte Bierzelt-mannschaft, wasserrech­tliche Bescheide für die Veranstalt­ungstage verhandeln oder die allseits beliebte Datenschut­zgrundvero­rdnung umsetzen. „Was das Zeit kostet, kann ich gar nicht sagen. Aber wirwollen alles gesetzesko­nform machen und arbeiten mit den Behörden eigentlich auch sehr gut zusammen.“

Nur in einer Angelegenh­eit bleiben die Altausseer stur: Seit Mai gilt das Rauchverbo­t und heuer muss erstmals ein Bierzelt ohne Glimmstäng­el über die Bühne gehen. „Wir verbieten Ihnen das Rauchen nicht, aber das Gesetz tut es“, steht auf den Hinweistaf­eln im Zelt.

„Wir verlangen ein paar Cent mehr, damit wir die Strafen bezahlen können“, erklärt Fischer freimütig. Rückfrage des Autors: Das soll ich jetzt aber nicht schreiben? Fischer darauf wörtlich: „Des kannst scho’ schrei-

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