Das Zittern vor dem nächsten Regenguss
Blitze, die zu Bränden führen, und enorme Regenmengen halten Einsatzkräfte auf Trab. Autolenkerin wurde aus Fluten gerettet. Doch der Regen hat noch längst nicht genug.
Mit einem lautenrumms war der Sommer weg. Besser gesagt war es das Donnern nach rund 2500 Blitzeinschlägen in der Steiermark, das in der Nacht zum Samstag (pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn am 1. September) nicht nur viele Steirer aus dem Schlaf riss, sondern seither auch die Einsatzkräfte auf Trab hält. „Ein hartnäckiges Oberitalientief schickt bismontag immer wieder neue Gewitter mit kräftigen Regengüssen Richtung Süden und Osten Österreichs“, sagt Zamg-meteorologe Christian Pehsl.
Bis zu 70 Liter Regen pro Quadratmeter (etwa im Wechselgebiet) allein am Samstag blieben nicht ohne Folgen, die angespannte Lage könnte sich heute noch einmal verschärfen – weilweitere intensiveregenschauer erwartet werden.
Wie schnell Flüsse und Bäche da zu großer Gefahr werden können, bekam Samstagfrüh jedenfalls eine Autolenkerin in St. Johann im Saggautal zu spüren. Nachdem sie 15 Minuten vorher die gleiche Strecke auf der Arnfelserstraße (L 604) problemlos bewältigt hatte, stand sie beim Rückweg plötzlich 50 Zentimeter unter Wasser. „Das Auto drohte, mit dem Hochwasser der Saggau mitgerissen zu werden“, schildert Walter Riegelnegg von der Feuerwehr St. Johann/s. Drei seiner Kameraden, die zum Zeitpunkt der Alarmierung zufällig im Rüsthaus waren, konnten die Frau retten.
Auch im Oberen Murtal und in der Oststeiermark kam es zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen. In Pöllau führte höchstwahrscheinlich Blitzschlag zum Brand eines Wirtschaftsgebäudes. „Ein Nachbar hat uns kurz vor 3 Uhr früh alarmiert, da der Besitzer auf Urlaub war. Als wir ankamen, stand das Gebäude bereits in Vollbrand“, erklärt Anton Kimmelmann von der Feuerwehr Pöllau. Ein Übergreifen des Feuers auf das Wohnhaus konnten die 53 Feuerwehrleute verhindern, die Geräte und Fahrzeuge im brennenden Gebäude konnten allerdings nicht mehr geborgen werden.
Im südoststeirischen St. Stefan im Rosental waren wegen eines Trafobrandes nach Blitzschlag in der Nacht zahlreiche Haushalte ohne Strom. Hier schwammen wegen des heftigen Regens zum Teil sogar die Kürbisse davon.
Samstagmittag verlegte abgeschwemmtes Geröll nach einem weiteren heftigen Gewitter in der Gemeinde Weißkirchen die Bahngleise der Güterzugstrecke zwischen Zeltweg undwolfsberg. Die Feuerwehr beseitigte Steine und Schotter, die von einem Weg auf die Gleise gespült wurden.