Kleine Zeitung Steiermark

Lebensrett­er und ein Schreckges­penst

- Von Karin Sturm aus Monza

Zwei fürchterli­che Unfälle haben die Formel 1 wachgerütt­elt. Wie sicher sind die Autos wirklich und wie gefährlich leben die Piloten?

Zwei heftige Unfälle innerhalb von nur wenigen Tagen haben die Formel 1 aufgeschre­ckt – auch wenn dabei niemand ernsthaft verletztwu­rde: In Spa flog Fernando Alonso am Start über den Sauber von Charles Leclerc und hinterließ deutliche Reifenspur­en auf dessen Halo. Jetzt in Monza überschlug sich im freien Training Marcus Ericsson im Sauber bei Tempo 315 dreimal: Der Sauber war beim Anbremsen der Schikane plötzlich nach links abgebogen, weil das Drs-system am Heckflügel offen geblieben war.

Ericsson hatte den Flügel flach gestellt, als er hinter einem Gegner lag. Die eigens für Monza gebaute Highspeed-flügelklap­pe öffnete daraufhin einen größeren Spalt als sonst, und als der Schwede den Flügel wieder steil stellen wollte, war die Rückholfed­er von dieseraufg­abe möglicherw­eise überforder­t. Kurz darauf berichtete sein Stallgefäh­rte Charles Leclerc, das DRS funktionie­re auch an seinem Wagen nicht. Es entstand am Funk eine längere Diskussion zwischen dem Monegassen und seinem Team.

Auch wenn Ericsson bis auf einen etwas schmerzend­en Nacken unverletzt blieb (bei seinem Einschlag wurden 15 g ge- messen) und das Sauber-team ein neues Auto aufbauen konnte: Einige Fahrer äußerten deutliche Sorge, das System, das schon öfters einmal Abflüge ausgelöst habe, sei ein unkalkulie­rbares Risiko. Renault-pilot Carlos Sainz: „Ich bin sehr froh, dass Marcus okay ist. Dieses künstliche Hilfsmitte­l DRS gehört verboten, es ist gefährlich. Wenn der Flügel nicht zuklappt, verändert sich das Fahrverhal­ten komplett. Ich hoffe, wir haben eines Tages eine Formel 1 mitautos, die ein DRS über

flüssig machen.“

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