Lauter Arbeiten zur Optimierung der Welt
Zu seinem zehnjährigen Bestehen lädt das Schaumbad zur Gemeinschaftsausstellung.
Bis
2011 war die Ateliergemeinschaft „Schaumbad“in der Nähe des Grazer Hauptbahnhofes zugange. Heute werden in einer ehemaligen Werkhalle in der Puchstraße 2000 Quadratmeter als Künstlerateliers, Ausstellungsflächen, Werkstätten genutzt.
Mit Ausstellung, Symposien und Performances lädt man anlässlich des zehnjährigen Bestehens zum „Rendezvous im Bad“. Durchwegs handelt es sich in der Schauumaktuelle Gemeinschaftsarbeiten von ansässigen und Gastkünstlern, die nur insofern einem Generalthema geschuldet sind, als „Künstler*innen aus der ,Außenwelt‘ eingeladen wurden, ganz real mit Kolleg*innen Hand anzulegen, Gedanken auszutauschen, zu gestalten“– um „an einer besseren, solidarischenwelt zu arbeiten“.
Dieses Anliegen äußert sich etwa in den „Bird Notes“von Elisabeth Gschiel (AT) und Kate Howlett-jones, die auf Texten vonhowlett-jones’vater basieren, einem englischen Lyriker und Birdwatcher. In ei- nem von den Künstlerinnen gestalteten Buch stehen Jones’ Textfragmente den gezeichneten und mit Maschine genähten (!) Vogeldarstellungen gegenüber. Von der Argentinierin Verónica Córdoba und der Österreicherin Marina Stiegler stammt eine Reihe „rituellerton-figurinen“. Formal angelehnt an präkolumbianische Ritualgefäße erscheinen die Objekte wie Artefakte des 21. Jahrhunderts, die in ferner Zukunft von Archäologen gefunden werden könnten. Der Grazer Robotiker Niki Passath und der französische Performer Francis Willm haben das „Pink Trojan Horse“entwickelt, eine mobile Rednerplattform mit „Menschtronic“-technologie. Von diesem Trojanischen Pferd herab ruft Francis Willms mit dem Ruf „Pink, Punk, Pink“in zehnstündiger Performance zur Weltsolidarität auf. Hoffnungsvoll wird die Revolution aspiriert. Wenzel Mracˇek Rendezvous im Bad. 10 Jahre Schaumbad! Bis 6. Oktober, Graz, Puchstr. 41. schaumbad.mur.at