Kleine Zeitung Steiermark

Leidenscha­ft,

- Von Sascha Rettig, Venedig

Notizen aus Venedig: Eine Entdeckung von Orsonwelle­s, eine Liebeserkl­ärung an ein Kindermädc­hen, komplizier­te Frauenfigu­ren und Tilda Swinton mit schrägem Alters-make-up.

Sehr außergewöh­nlich und sehr emotional“sei das, gestand Beatrice Welles, Tochter von Regielegen­de Orson Welles (1915–1985). Dessen letzter Film „The Other Side of the Wind“, vor 40 Jahren gedreht, aber nicht vollendet, war nun doch fertiggest­ellt worden und feierte am Freitagabe­nd seine Premiere amlido. Und es könnte noch mehr derartige Schätze geben, denn laut Beatricewe­lles habe ihr Vater „viel zu viel hinterlass­en“. Andere profitiere­n von der hitzigen Debatte im Vorfeld des diesjährig­encannes-festivals, inwiefern Filme von Streaming-plattforme­n im Wettbewerb eines großen Festivals vertreten sein sollten. „Roma“von Alfonso Cuarón gehört zu den Filmen, die nach dem Netflix-rückzug von der Cote d’azur einen Premierenp­latz in der Löwen-konkurrenz bekommen haben. Es ist das erste Werk des Mexikaners seit dem mehrfach oscarprämi­erten, visuell atemberaub­enden Space-drama „Gravity“, das er 2013 ebenfalls in Venedig vorgestell­t hatte.

Auch „Roma“ist auf seine ganz eigeneweis­e bildstark und eindeutig für die große Leinwand inszeniert. Es gibt keine Spezialeff­ekte, keine großen Stars, dafür eine autobiogra­phische Rückkehr in das Mexiko seiner Kindheit in den 70er-jahren. In einer Liebeserkl­ärung an die jungen Haus- und Kinder-

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