„Betriebesollenselbst entscheiden dürfen“
Gastronomie übt Kritik: Eu-richtlinie sieht auch Gratisleitungswasser in Lokalen vor.
Passage, die ebenfalls Teil der geplanten Eu-trinkwasser-richtlinie ist, sorgt in der heimischen Gastrobranche für Debatten: Lokale könnten Eu-weit dazu verpflichtet werden, ein Glas Leitungswasser kostenlos auszuschenken. Damit könnte die regelmäßig und emotional diskutierte Frage, ob Leitungswasser in Gastrobetrieben etwas kosten soll oder nicht, der Vergangenheit angehören. Mario Pulker, Bundesobmann des Fachverbands Gastronomie in der Wirtschaftskammer, übt scharfe Kritik und spricht von einer „total sinnlosen Geschichte für Österreich“.
Gastro-obmann Klaus Friedl stößt sich vor allem an „dieser Form der Fremdbestimmung“. Die Entscheidungsfreiheit, ob für Leitungswasser etwas verlangt wird oder nicht, sollte bei den Betrieben liegen und „nicht von oben dirigiertwerden, sonst hört sich irgendwann das Unternehmersein auf, jeder Betrieb sollte das für sich selbst entscheiden können“, so Friedl.
Mittlerweile sind einige Lokale ja dazu übergegangen, auch für das Ausschenken von Leitungswasser etwas zu verlangen. Wobei das Vorgehen und die Preisgestaltung völlig unterschiedlich sind. „Wenn eine zusätzliche Konsumation erfolgt, kostet Leitungswasser in fast keinem Lokal extra“, sagt Friedl. Seinerwahrnehmung nach werde dasthema längst nicht mehr so emotional debattiert „wie noch vor zwei, drei Jahren“. Insgesamt sei das aus seiner Sicht auch „kein Massenphänomen geworden, sondern eher ein Randthema“.
Die Eu-kommission will auch mit dieser Maßnahme vor allem den Plastikmüll in Europa reduzieren. Die Überlegung dahinter: Wenn es in allen Lokalen kostenloses Trinkwasser gibt, sinkt der Absatz von Plastikflaschen.