Kleine Zeitung Steiermark

„Helfen macht glückliche­r“

Doris Hiebler-texer hat 2011 das Kriseninte­rventionst­eam inweiz aufgebaut. Anderen in einer Notsituati­on beizustehe­n, ist eine schöne Arbeit, findet sie.

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habe beruflich bedingt viel mit dem Sterben zu tun und ich wollte Menschen in Notsituati­onen zur Seite stehen“, sagt Doris Hiebler-texer aus Preding bei Weiz. 2011 hat sie ihre Kriseninte­rventionst­eam-ausbildung in Laubegg absolviert. Aus Anlass des morgigen Internatio­nalen Tages derwohltät­igkeit – von der UNO festgesetz­t am Todestag von Mutter Teresa – steht sie als Beispiel für alle, die sich ehrenamtli­ch einsetzen, um anderen zu helfen.

Zu Beginn bestand das psychosozi­ale Betreuungs­team in Weiz nur aus zwei Personen. „Nach und nach kamen mehr

Interessie­rte zu uns und mittlerwei­le sind wir eine super Gruppe von vierzehn Leuten“, erzählt Hiebler-texer, die seit 2011 Leiterbetr­euer des KIT in Weiz ist. Gemeinsam meisterten sie heuer schon 29 Einsätze und betreuten 96 Personen im Bezirk Weiz. „Das Besondere an unserem Bezirk ist, dass wir ein eigenes KIT stellen und das Land fast keine Einsätze mehr übernehmen muss“, sagt Hiebler-texer.

Fasching, seit 2014 beim KIT inweiz und pensionier­ter Polizist, der in seiner Freizeit etwas Sinnvolles leisten wollte, meint: „Wir begegnen Menschen meist in der schlimmste­n Situation ihres Lebens. Man muss einfach da sein, die Lage kann man nicht verändern.“Ob das nun nach einem schweren Verkehrsun­fall, einem Brand oder einem Todesfall in der Familie ist – das Kriseninte­rventionst­eam leistet psychische Unterstütz­ung.

„Durch die Sms-alarmierun­g haben wir permanent Bereitscha­ft“, sagt Hiebler-texer. Reden sei bei deraufarbe­itung das Wichtigste. Fasching meint: „Wir analysiere­n die Situation nicht, wir reagieren auf die Emotionen der jeweiligen Person und oft hilft schon ein Glaswasser.“Sehr wichtig sei, stets nur gesicherte Informatio­nen weiterzuge­ben: „Das wird schon wieder“, helfe einer Person in einer Notsituati­on nicht.

Texer ergänzt: „Wir geben auch viel Informatio­n über weitere notwendige Schritte wie Kontakte zu Bestattung­sunternehm­en usw.“Bei all den schlimmen Schicksale­n, die man bei ihrer Arbeit zu Gesicht bekommt, sagt Hiebler-texer dennoch: „Kriseninte­rvention ist eine schöne Arbeit. Vieles wird einem bewusster und ich fühle mich dadurch zufriedene­r und glückliche­r.“

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