Geniale Göttin
Erfindungen. Dem Milliardär Howard Hughes („Er war der schlechteste von all meinen Liebhabern“) erklärte sie, seine Flugzeuge seien zu langsam, und entwarf nach der Lektüre über Vögel und Fische eine neue, schnellere Flugzeugform.
Sechs Ehemänner hatte sie insgesamt, keine Ehe endete glücklich. Alexandra Dean: „Ich glaube, der Beste für sie wäre der Künstler George Antheil, Mitarbeiter bei ihren Erfindungen, gewesen. Er hätte ihr intellektuell das Wasser reichen können, war aber kleiner als sie – und verheiratet.“Mit Antheil gemeinsam gelang ihr die sensationellste Erfindung: ein störungsgesichertes Fern- meldesystem, das, in der Torpedotechnik verwendet, zur schnellen Niederlage des Dritten Reiches im U-boot-krieg hätte beitragen können. Aber die Us-navy nahm sie nicht ernst, die beschlagnahmte Erfindung blieb im Safe. Später fand ihr Frequenzsprungverfahren Verwendung bei der Navy und wurde Grundlage für dietechnik beimobiltelefonen, Bluetooth und GMS. Hält der Trend an, werden bald alle Menschen dieser Welt mit dem Technologieverfahren, das Hedy Lamarr erfand, verbunden sein. Geschätzter Gegenwartswert: über 25 Milliarden Euro. Hedy sah keinen Cent davon. Auch, weil ihr niemand gesagt hatte, dass ein Erfinder nach Ablauf der Patentrechte sechs Jahre Zeit hat, auf diese zu klagen.
2014 wurde sie übrigens in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen. 14 Jahre zuvor starb sie, total verarmt und von der Sozialhilfe lebend, in den USA. Ihr sehnlichster Wunsch war, ihre Asche möge im Wienerwald verstreut werden. Dies geschah. „Der Rest der Asche“, so Alexandra Dean, „soll in einer Urne in ihrem Ehrengrab am Zentralfriedhof ruhen. Die Kosten für den Grabstein, 10.000 Euro, konnte sich ihr Sohn Anthony, mittlerweile selbst ein alter Mann, nicht leisten. Dahat unsere Filmfirma die nötigen Mittel zugeschossen.“