Im Rennen um die Juncker-nachfolge
Csu-politiker Manfredweber dürfte Evp-spitzenkandidat werden.
Nun hat es Csu-europapolitiker Manfred Weber offiziell gemacht: Im Europaparlament in Brüssel gab der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP) bekannt, dass er als Spitzenkandidat bei der Eu-wahl ins Rennen um die Nachfolge von Kommissionspräsident Jean-claude Juncker gehen will. Das könnte dann der Fall sein, wenn die EVP bei den Wahlen neuerlich als stärkste Fraktion hervorgeht; allerdings ist zu erwarten, dass sich auch noch andere Bewerber melden, eine endgültige Entscheidung in der Gruppe fällt erst im November.
Weber sagte, er habe in den letzten Wochen ständig darü- ber nachgedacht, ob er sich die verantwortungsvolle Aufgabe zutraue, und sei immer zu einem Ja gekommen. In Zeiten, in denen die EU sowohl von innerhalb (durch Populisten) als auch von außerhalb (etwa durch Globalisierung, Digitalisierung und Migration) schwer attackiert werde, wolle er zu einer neuen Einheit beitragen: „Ich will Europa den Menschen zurückgeben.“Auch Weber verwendete ein zuletzt oft gehörtes Schlagwort: Er möchte Interessen zusammenführen „und Brücken bauen“.
Österreichische Sozialdemokraten, Freiheitliche und Grüne reagierten mit Kritik auf die Kandidatur. Spö-delegationsleiterin Evelyn Regner und der grüne Eu-politiker Michel Reimon stießen sich an der Nähe des Kandidaten zum ungarischen Präsidenten Viktor Orbán, Harald Vilimsky (FPÖ) meinte, Weber sei ein Vertreter einer zentralistischen Europäischen Union.
Unmittelbar nach seinem Statement reiste Weber gestern nach Wien zur EVP-TAgung.