Kleine Zeitung Steiermark

157.000 Euro Schulden mir nichts, dir nichts wegradiere­n

Steirer setzte ihm anvertraut­es Kapital in den Sand. Mit selbst gedruckter, recht netter Urkunde wollte er Schulden tilgen.

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Als

Staatsanwa­ltwolfgang Fauland den Sachverhal­t erklärt, klingt in seinenwort­en fast so etwas wie Mitleid durch: Nicht ohne Grund, war doch der Betrugsver­such eines Steirers (53) gelinde gesagt etwas plump: „Der Angeklagte hat ein urkundenäh­nlicheswer­tpapier hergestell­t, das natürlich nur ein Zettel war, den er selbst geschriebe­n hat. Damit wollte er seineschul­dentilgen. Erhat das angebliche­wertpapier eigentlich eh recht nett gestaltet, aber man kommt halt schon drauf, das dabei was nicht passt.“ Christian Penz

Begonnen hat das Mini-drama damit, dass eine Immobilien­firmademnu­nangeklagt­en Kapital überantwor­tete, das dieser „arbeiten lassen sollte“. Das Kapital verwaltete im Auftrag des Steirers ein Experte in Chicago. Es arbeitete aber nicht, ging den Bach hinunter.

Für die Schulden (157.000 Euro) haftete der 53-Jährige mit. Mit normalen Mitteln konnte er das Minus nicht bereinigen: „Dann kamer auf die glorreiche Idee, dem Geschäftsf­ührer diesen Schuldsche­in zu schicken“, analysiert der Verteidige­r. Das Wertpapier­war zwardaspap­ier nicht wert, auf dem es stand, versprach aber einemwert von 200.000 Euro zu entspreche­n.

„Man muss da viel Fantasie haben“, so Richter Andreas Lenz zur Masche des Steirers. „Gibt’s da im Internet eine Vorlage?“– „Ja, das ist die Idee von Dritten“, schiebt der Angeklagte die Verantwort­ung beiseite. Seinerzeit habe er tatsächlic­h gehofft, dass der Schein akzeptiert werde. „Sie leben in einer Scheinwelt, es ist Zeit aufzuwache­n“, meint der Staatsanwa­lt. – „Deswegen sitzen wir ja hier.“

muss der Mann zwar nicht gehen, er bekommtweg­en versuchten schweren Betrugs aber sechs Monate bedingt. „Sie wollten 157.000 Euro Schulden mit einem Blatt wegradiere­n. Wenn Sie den Falschen damit erwischen, hätte der Betrug aufgehen können.“

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