„Spürbare Nervosität“
Gerhard Fabisch, Chef der Steiermärkischen Sparkasse.
die Lehman-pleite 2008 publik wurde, befand ich mich inwien, umdort mit anderen Bankenvertretern angesichts der jüngsten Ereignisse zusammenzukommen. Die spürbare Nervosität und Verunsicherung waren für mich damals nicht nachvollziehbar. Im erstenmoment sah ich die Steiermärkische Sparkasse von diesem Kollaps nicht betroffen, denn wir hatten 2008 das beste Betriebsergebnis der Geschichte. Dazu kam, dass die unmittelbaren Folgendieser Pleite einenmassiven Verlust beiwertpapieren verursachten. Auch wir besitzen ein Eigenportfolio anwertpapieren, das bei uns sehr konservativ veranlagt ist und nicht von der Krise betroffen war. Die Nachwirkungen von Lehman und die deutlich abgeschwächte Konjunktur haben in der Folge auch diewachstumsraten unseres Kreditgeschäfts beeinflusst. Erfreulicherweise erholte sich die österreichische Konjunktur ab 2010, wenn auch auf niedrigem Niveau. Die regionalen Unternehmen und ihre Eigentümer haben in dieser Zeit einen großartigen Job gemacht und viel zur Stabilisierung beigetragen. Besonderesorgfalt, Weitblick, Mut sowie Kapitaleinschüsse der Eigentümerwaren zu beobachten. Die damaligen raschen und mutigen Interventionen der EZB waren unerlässlich, um eine erste Stabilisierung zu erreichen, auch wenn das bedeutete, mit den Nebenwirkungen dieser „Rettung“zu leben. Gerhard Fabisch