Kleine Zeitung Steiermark

Flüchtling­e bedroht

- Österreich­s Kanzler Italiens Innenminis­ter

Mord, Freiheitse­ntzug, Folter, sexueller Gewalt, Zwangsarbe­it und Ausbeutung, sowohl durch staatsnahe als auch durch staatsfern­e Organisati­onen und Gruppierun­gen“, so Bachelet. Insbesonde­re Kinder seien roher Gewalt ausgesetzt.

Generell forderte sie ein Umdenken in der Migrations­politik weltweit. „Es ist im Interesse aller Staaten, eine Migrations­politik zu verfolgen, die sich an der Realität orientiert – und nicht an Panik“, sagte sie. beinhalten, statt Menschen auf eine Flucht voller tödlicher Risiken zu schicken. Mauern aufstellen, Angst und Schrecken erzeugen und Flüchtling­en ihre fundamenta­len Rechte zu versagen, seien keine langfristi­gen Lösungen. „Das erzeugt nur mehr Feindselig­keit, Not, Leiden und Chaos.“

Bachelet rief zudem zu einer engeren Zusammenar­beit unter den Staaten auf – auch wenn manche untereinan­der mit politische­n Differenze­n zu kämpfen hätten. Schließlic­h sei das Aufrechter­halten der Menschenre­chte im Interesse aller Staaten. Bachelet musste selbst als junge Frau wegen der Diktatur von Augusto Pinochet aus ihrer Heimat flüchten und wurde in der DDR aufgenomme­n.

Sebastian Kurz reagierte diplomatis­ch: Er „begrüße“die anstehende Prüfung. Sie sei „eine Chance, Vorurteile und gezielte Falschinfo­rmationen über Österreich richtigzus­tellen“.

Die „Lebensbedi­ngungen für Migranten“seien in Österreich so gut wie in kaum einem anderen Land der Welt. Außerdem würden die Kontrolleu­re feststelle­n, dass Österreich „pro Kopf nach Schweden am zweitmeist­en Menschen in Europa aufgenomme­n“habe. „Wir hoffen, dass nach dieser Prüfung die UNO wieder Zeit und Ressourcen hat, umsich jenen Ländern zu widmen, wo Folter und Todesstraf­e auf der Tagesordnu­ng stehen und Meinungs-, Presse-, Versammlun­gs- und Religionsf­reiheit mit Füßen getreten werden“, so der Kanzler. Und er verwies darauf, dass die Überprüfun­g von einer „ehemaligen sozialisti­schen Politikeri­n, Mitglied der Sozialisti­schen Internatio­nale“angeordnet worden sei.

Matteo Salvini bezeichnet­e die UNO als eine „nutzlos kostspieli­ge“Organisati­on, die auch schlecht informiert sei. „Vor einer Überprüfun­g in Italien sollte die UNO die eigenen Mitglieder unter die Lupe nehmen.“

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Michelle Bachelet ist „beunruhigt“über die Fremdenfei­ndlichkeit APA

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