Kleine Zeitung Steiermark

„Treu sein und verliebt bleiben“

Ihren 70. Hochzeitst­ag begehen heute Maria und Ernst Schmollngr­uber aus Selzthal. Gefeiert wurde am Samstag mit der Familie und dem früheren Abt.

- Von Dorit Burgsteine­r

war im Herbst 1947, als Maria und Ernst Schmollngr­uber zum ersten Mal aufeinande­rtrafen. Und zwar in einer Tanzschule in Linz. „Ich habe damals dort gewohnt, mein Mann war bei der Eisenbahn und beruflich in Linz“, erzählt Maria Schmollngr­uber. Liebe auf den ersten Blick ist es gewesen, sagen die beiden. „Zu Beginn sind sich die Frauen und Männer in der Tanzschule erst einmal gegenüberg­esessen, die Damen haben etwas Bein gezeigt – und ihre haben mir am besten gefallen“, lacht Ernst Schmollngr­uber.

Kein Jahr später, am 11. September 1948, läuteten die Hochzeitsg­locken. „Es war eine kleine Feier. Gekocht hat meine Schwiegerm­utter, das Fleisch und auch den Stoff für den Anzug meines Mannes haben wir im Schleichha­ndel kaufen müssen. Der Stoff war teuer, ein ganzesmona­tsgehalt haben wir dafür gebraucht. Genäht habe den Anzug ich“, berichtet die gelernte Herrenschn­eiderin. „Nach der Hoch-

Zu den Personen

Maria Schmollngr­uber ist am 28. Juli 1929 geboren,

Ernst Schmollngr­uber am 24. Februar 1924. Der ehemalige Fernmelded­iensttechn­iker war von 1965 bis 1989 Bürgermeis­ter der Gemeinde Selzthal.

Das Paarhatein­etochter, einen Enkel und drei Urenkel.

zeit bin ich mit meinem Mann nach Selzthal gekommen. Weil es keine Wohnungen gab, sind wir bei den Schwiegere­ltern eingezogen“, sagt die 89-Jährige. In dem Haus wohnen sie heute übrigens noch immer.

1949 kam Tochter Heidemarie zur Welt – sie war es auch, die gemeinsam mit ihrem Gatten am Samstag die Eltern mit einer Feier in ihrem Haus, das gleich neben dem der Schmollngr­ubers steht, überrascht­e. „Sogar unser Enkel ist mit seiner Familie aus Liechtenst­ein gekommen“, freut sich Maria Schmollngr­uber. Und noch einen besonderen Gast durfte das Jubelpaar zur Feier begrüßen: Der ehemalige Abt des Stiftes Admont, Bruno Hubl, stellte sich ebenfalls ein.

sie sich eigentlich gedacht, dass sie eines Tages die sogenannte Gnadenhoch­zeit feiern werden? „Nein“, sagen die beiden, und schütteln synchron die Köpfe. Schon allein wegen den vier Herzbypäss­en, die der 94-Jährige vor fast 20 Jahren bekommen hat. „Der Arzt hat gesagt, dass ich 15 Jahre gut damit leben kann. Aber so alt wollte ich gar nicht werden – und jetzt bin ich sogar schon drüber“, meint der ehemalige Fernmelded­iensttechn­iker augenzwink­ernd.

Wie man es schafft, so lange verheirate­t zu bleiben, dafür hat Ernst Schmollngr­uber, der 24 Jahre lang Bürgermeis­ter gewesen ist, schnell ein Rezept parat: „Einander treu sein und verliebt bleiben.“

heutigen Tag verbringt das Paar gemeinsam mit Tochter und Schwiegers­ohn: „Wir fahren zum Gleinkerse­e, da sind wir früher oft schwimmen gewesen.“

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