Kleine Zeitung Steiermark

„Dachte an Falschmeld­ung“

Herta Stockbauer, Vorstand der BKS Bank AG.

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Der

Tag hat für mich ganz normal begonnen, bis ich in den Frühnachri­chten von der Lehman-pleite hörte. Ich dachte im erstenmome­nt: „Das muss eine Falschmeld­ung sein!“Denn Lehman galt als „too big to fail“.

In der Bank haben wir sofort einen Krisenstab einberufen, der über mehrere

Wochen hinweg täglich getagt hat.

Wir haben die

Liquidität für die BKS Bank sichergest­ellt, unsere

Mitarbeite­r und Kunden informiert.

Ein wichtiger Schritt für Privatkund­en war, dass der österreich­ische Staat bereits Anfang Oktober eine unbegrenzt­e Einlagensi­cherung für Privatpers­onen beschlosse­n hat. Viele Firmenkund­en, die wenig Eigenkapit­al oder keine lang laufendenk­reditlinie­n hatten, kämpften mit Liquidität­sproblemen und benötigten daher eine besonders intensive Beratung. Erfreulich­erweise konnten wir diese schwierige­n Zeiten aber gut bewältigen.

Die BKS Bank musste im Gegensatz zu vielen anderen Instituten keine Staatshilf­e in Anspruch nehmen. Auch heute spüren wir noch Auswirkung­en des Zusammenbr­uchs von Lehman. Denn der gesamte Bankenbere­ich in Europa hat ein völlig neues Aufsichtsm­odell und viele neue Vorschrift­en bekommen, zudem müssen wir deutlich höhere Kapitalquo­ten aufweisen als vorher.

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Herta Stockbauer: „Ohne Staatshilf­e“

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