Volksbegehren geht in Endspurt
Initiatoren von „Don’t smoke“wollen bis zur ersten Oktoberwoche Unterstützer mobilisieren.
Knapp 600.000 Menschen haben es schon getan: Sie unterstützen das Volksbegehren „Don’t smoke“, das sich für ein Rauchverbot in der Gastronomie einsetzt. Dieses wurde von der schwarz-blauen Regierung gekippt – ein „gesundheitspolitischer Wahnsinn“, wie Krebshilfe-präsident und Mitinitiator Paul Sevelda sagt. Vom 1. bis 8. Oktober findet nun die Eintragungswoche statt – bis dahin wollen die Initiatoren weiter mobilisieren.
„Jeder Unterstützer soll zumindest noch einen Unentschlossenen überzeugen“, wünscht sich ÄrztekammerPräsident Thomas Szekeres. Mit einer breiten Unterstüt- zung will man die Gesundheitsministerin umstimmen – dass es das Potenzial dafür gibt, sieht Szekeres durch eine Umfrage bestätigt, die besagt: 62 Prozent der Österreicher wollen das Rauchverbot in der Gastronomie. Die Umfrage ergab außerdem, dass 32 Prozent noch vorhaben, das Volksbegehren zu unterzeichnen. Auf eine Zahl, wie viele Unterschriften man sich erhofft, will sich Szekeres zwar nicht festlegen – er verweist jedoch auf eine Äußerung von Vizekanzler Heinz-christian Strache: Dieser kündigte an, sich ab 900.000 Unterschriften für eine Volksabstimmung einzusetzen. „Das ist ein wichtiges Ziel für uns“, sagt Szekeres.
Don’t smoke
Vom 1. bis 8. Oktober findetdieeintragungswochefür dasvolksbegehrenstatt. Alle bereits abgegebenen Unterstützungserklärungen zählen für das Volksbegehren! Die Unterschrift kann in jedembezirks- odergemeindeamt oder online abgegeben werden. Die Initiatoren unterstrichen einmal mehr die gesundheitlichen Folgen der Rücknahme desverbots: „Jeden Tag sterben, statistisch gesehen, 2,8 Menschen an den Folgen von Passivrauch. Wie kann die Politik das einfach hinnehmen?“, fragte Sevelda. Seit 1. Mai, dem Tag, an dem das Rauchverbot in Kraft getreten wäre, seien 374 Menschen an Passivrauch gestorben. Dass die geltende Trennung von Raucher- und Nichtraucherräumen in Lokalen nicht funktioniere, bestätigte Med-uni-rektor und Krebsmediziner Hellmut Samonigg: „Messungen zeigten, dass gesundheitsschädliche Mikropartikel auch in Nichtraucher-räumen in hoher Konzentration vorhanden sind.“
Weil es schon in der Unterstützungsphase zu langen Wartezeiten gekommen war, kündigten nun Wien, Salzburg und Innsbruck an, mehr Eintragungslokale zu öffnen.
Sonja Krause