Fachkräfte: Wo der Mangel am größten ist
Wk-boss Mahrer macht Druck auf Regierung: „Ohne qualifizierte Zuwanderung wird es nicht gehen.“
Der mit Abstand größte Mangel an Fachkräften besteht laut Wirtschaftskammer in Handwerksberufen, gefolgt von Technikern und der Gastronomie. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Wirtschaftskammer unter 4500 Unternehmen. 87 Prozent spüren den Fachkräftemangel. „Die Problematik ist größer als in den letzten Jahren beobachtet“, sagt Kammerchef Harald Mahrer bei der Präsentation des „Fachkräfte-radars“. Nicht nur, dass der Mangel in eine „gefährliche Abwärtsspirale“für die Wirtschaft münden könne. „Es kommt hinzu, dass auch die Demografie gegen uns spielt.“
Damit ist Mahrer bei der Bundesregierung: Die von ihr getroffenen Maßnahmen würden nicht ausreichen, sowohl die Mangelberufsliste als auch die Rot-weiß-rot-card für Angehörige von Staaten außerhalb der EU seien zu bürokratisch. „Wer glaubt, ohne qualifizierte Zuwanderung auszukommen, der irrt.“Ein Beispiel sei der ITBereich – hier würden allein in Österreich 10.000 Kräfte fehlen. „Wir haben es in Europa mit einem ausgetrockneten Markt zu tun. Viele der gesuchten Leute gibt es hier einfach nicht.“
Mit dem neuen FachkräfteRadar startet die Kammer eine Offensive. Eine interaktive Karte auf wko.at/fachkraefte soll als Grundlage dienen, das vorhandene Arbeitskräftepotenzial zu nutzen, und Betriebe bei der Suche unterstützen. Der Bedarf ist regional sehr unterschiedlich. Weitere Stoßrichtungen der Kammer, so Mahrer: Qualifizierung, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, der Erhalt der Gesundheit und der Arbeitsfähigkeit.
Mangel an Fachkräften
Bereiche, für die es schwierig ist, geeignetemitarbeiter zu finden
Handwerksberufe
Techniker (außer It-bereich) Gastronomie/ Tourismus Führungskräfte
Verkauf/handel
Hilfskräfte
It-techniker
Büro/ Verwaltung Anlagen-/maschinenbedienung Persönliche Dienstleistungen