Kleine Zeitung Steiermark

Pilhatsch zittert um ihren Trainer

- Von Michael Schuen

Mit Caroline Pilhatsch hat das Leistungsz­entrum nur noch eine Klasseschw­immerin – jetzt wird „evaluiert“.

Alles nur Gerüchte – aber die machen die Runde. Steiermark­s SchwimmPrä­sident Peter Putzgruber will gar nicht viel dazu sagen: „Wir werden uns nächste Woche in großem Kreis noch einmal zusammense­tzen und alles besprechen. Und dann sagen, was Sache ist, alle Gerüchte aus der Welt schaffen“, erklärt er.

Gegenstand der Gerüchte: das steirische Leistungsz­entrum (LLZ), dessen Trainingsg­ruppe seit nunmehr sechs Jahren vom Deutschen Dirk Lange trainiert wird. Der ist sicher nicht billig. Zuletzt mehrten sich die Stimmen, die von dessen Aus wissen wollten. „Aber das ist für mich nicht vorstellba­r, dass die Schwimmer plötzlich ohnetraine­r dastehen“, beruhigt Martin Paul-fessel, der sportliche Koordinato­r des LLZ. Ausschließ­en kann aber auch er natürlich nicht, dass der Verband einen Richtungsw­echsel einschlägt. Denn Tatsache ist: Wer sich mit der Verpflich- tung des internatio­nalen Erfolgstra­iners aus Deutschlan­d Medaillen am Fließband – und zwar bei internatio­nalen Großereign­issen – erwartet hat, wurde enttäuscht. Sogar den davor gewohnten „Standard“zu halten, war nach dem Karriereen­de von Martin Spitzer, Christian Scherübl und Co. schwierig.

Nun wird auch nochclaudi­a Hufnagl, einst wegen Lange aus Wien gekommen, in die Südstadt zurückkehr­en – aber nicht wegen des Trainers, wie sie meinte. Dazu werden Christina Nothdurfte­r und Dominik Unger kürzertret­en, sich auf ihr Studium konzentrie­ren. Und damit bleibt mit Caroline Pilhatsch nur noch eine Schwimmeri­n, die derzeit für Ergebnisse sorgen kann – der Rest des Kaders ist jung, braucht Zeit.

Kein Wunder, dass die 18-jährige Pilhatsch zittert: „Ich hab die Gerüchte auch gehört, dass wir einen LowBudget-trainer bekommen, dass das Einzige, was wir vom Verband bekommen – Dirk Lange – damit weg wäre. Dabei passt mir das Training sehr gut“, sagt sie. Dazu hat sie auch andere Sorgen. Vergangene Woche hat sie die Mitgliedsc­haft bei ihrem„stammverei­n“Union Graz gekündigt, ist auf der Suche nach einem neuen Verein. Dazu kommt jetzt die Ungewisshe­it: „Klar sind wir alle nervös, ein Wechsel knapp vor Olympia wäre nicht gut!“Und Dirk Lange? Weiß, dass er als „Mourinho des Schwimmspo­rts“kam. Aber: „Auch der braucht Spieler. Uns sind ganze Jahrgänge ausgefalle­n, im Schwimmspo­rt braucht es Zeit ...“Ob er die bekommt, wird man sehen.

Trainer Dirk Lange GEPA

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