„Wir müssen diese Kinder verteilen“
Ihr Buch „Kulturkampf im Klassenzimmer“polarisiert. Im Salon der Kleinen Zeitung fordert Susanne Wiesinger die Aufteilung von Kindern mit Migrationshintergrund, ein Kopftuchverbot sowie Regeln und Sanktionen für Muslime.
Wer den Propheten beleidigt, hat den Tod verdient“, ist einer der Sätze von muslimischen Schülern in Wien-favoriten, die bei Susanne Wiesinger die Alarmglocken haben schrillen lassen. Die Lehrerin spürt, dass sie ihre Schüler nicht mehr erreicht, die gefangen sind in der Parallelwelt der fundamentalistischen Elternhäuser. Das System schaut weg, ihre eigene Partei, die SPÖ, unterdrückt das Problem, Lehrer trauen sich nicht, über den Sprengstoff für die Gesellschaft zu reden. Auch, weil es ihr um die Kinder und deren
Migration und Schule
Zukunft in unserem Land geht, wollte die Pädagogin nicht länger schweigen und schrieb das Buch über den „Kulturkampf im Klassenzimmer“.
Beim völlig ausgebuchten Salon der Kleinen Zeitung im Styria Mediacenter empfingmoderator Ernst Sittinger gestern die Wiener Autorin, um den Fragen, die sie aufwirft, auf den Grund zu gehen: Wie ist es um die Integrationsfähigkeit der Muslime bestellt, wie ist die Politik gefordert?
Gleich eingangs unterstreicht Wiesinger: „Es herrscht ein Kulturkampf im Klassenzimmer. Das ist mein Befund.“Vor Die Entwicklung des Anteils von Schülern mit nichtdeutscher Umgangssprache in Wiens öffentlichen Schulen von 2006 bis 2016
Volksschule Mittelschule Ahs-unterstufe zehn bis 15 Jahren habe sich etwas massiv verändert: „Die Kinder sind nicht mehr auf Klassenfahrten oder Tagesausflüge mitgeschickt worden. Schwimmunterricht mit Mädchen findet an meiner Schule heute nicht mehr statt.“Schulen in Wien, aber auch in anderen Städten seien zunehmend mit bildungsfernen Eltern konfrontiert. Familien hätten einen starken Einfluss auf die Kinder, die Eltern stünden wiederum unter dem Druck der Community im Geist des konservativen Islams.
Über Jahrewarwiesinger mit Schulinspektoren und Direktoren konfrontiert, die Lehrer, die um Hilfe riefen, abstoppten:
„Reg dich nicht auf, bei uns ist alles in Ordnung!“Diesementalität herrsche im ganzen Land: „Je mehr Probleme wir haben, desto mehr ziehen sich Staat und Gesellschaft zurück, statt es mutig, offensiv anzugehen.“
In den Neuen Mittelschulen, wie an ihrer in Wien-favoriten, schummle man sich um Leistungsbeurteilungen herum: „Wir sind Sozialarbeiter und Konfliktschlichter, aber keine Lehrer mehr“, bestätigt sie, dass Schüler durchgelassen werden, um Durchfallraten zu schönen: „Wer sagt, dass ein Kind in einer NMS in Favoriten das gleiche Niveau erbringt wie eines in ei-
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