Kogler tritt wieder an und geht nicht nach Europa
Grüne wollen beim heutigen Zukunftskongress durchstarten. Kogler beharrt auf inhaltlichem Mix: „Wir wollen nicht Wirtschaft abschaffen.“
Die
Bundespartei der Grünen besteht zurzeit aus ihrem Chef und drei Angestellten. Werner Kogler bezieht seit November kein Gehalt und lebt von den Ersparnissen. Am heutigen Tag will man beim Zukunftskongress in Wien das Tal der Tränen verlassen und wieder durchstarten. Ehrengast ist Ska Keller, Spitzenkandidatin der Eu-grünen für die Europawahl, 600 Anhänger werden erwarten. Um wieder Aktivitäten setzen zu können, will Kogler im Oktober ein CrowdfundingProjekt beginnen. Im November steht der Bundeskongress auf der Agenda, wo sich Kogler, so seine Ankündigung im Gespräch mit der Kleinen Zeitung, derwiederwahl als Parteichef stellt. Der Steirer knüpft dies an die Bedingung, dass der Vorstand verjüngt wird. In den Monaten darauf soll ein Manifest erarbeitet werden. Spekulationen, er könnte bei den Eu-wahlen antreten und nach Straßburg ent- schwinden, dementiert er: „Ich bleibe in Österreich.“
Programmtisch beharrtkogler darauf, dass die Grünen „keine eindimensionale Partei“sind. „Ideologisch sind wir ein Mosaik: gesellschaftspolitisch liberal-bürgerlich, ökonomisch sozial, ökologisch an vorderster Front.“Die Wirtschaft wolle man „nicht abschaffen, sondern verändern“. Umweltpolitisch zähle Österreich zu den „Schmuddelkindern Europas“. Als Vorbild dient Kogler Innsbrucks grünen Bürgermeister Georg Willi mit der thematischen Spannweite.