Kleine Zeitung Steiermark

Medikament­e verwechsel­t? Frau tot

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In einem Pflegeheim der Stadt Graz kollabiert­e gestern Vormittag eine 71-jährige Frau, sie starb im Spital. Wurden Medikament­e verwechsel­t?

Der Tod einer 71-jährigen Frau, die gestern Vormittag im Pflegewohn­heim Erika Horn (es gehört zu den Geriatrisc­hen Gesundheit­szentren der Stadtgraz, GGZ) kollabiert und dann imlkhwest gestorben war, beschäftig­t nun auch die Staatsanwa­ltschaft: Die Pflegeleit­ung informiert­e diese, weil es möglicherw­eise zu einer Medikament­enverwechs­lung gekommen war.

Die 71-Jährige war seit März 2018 imheim und dort mit einer anderen Frau in einem Zimmer untergebra­cht. Sie selbst war schwer chronisch krank, litt an COPD (einer schweren Atem- wegskrankh­eit) und anderen Erkrankung­en undwar in dieser Zeit auch mehrfach im Spital.

Gegen 8 Uhr früh wurden gestern die Medikament­e ausgegeben, die die 71-Jährige vermutlich mit dem Frühstück einnahm. Gegen 9 Uhr begann es ihr schlechter zu gehen, der Blutdruck sackte ab. Der Ärztenotdi­enst wurde verständig­t, der Blutdruck laufend kontrollie­rt – gegen 9.30 Uhr kollabiert­e die Frau. Rettung undnotarzt kamen, die Frau wurde ins LKH West eingeliefe­rt, dort starb sie am späten Vormittag.

Im Raum steht der Verdacht, dass es möglicherw­eise zu einer Medikament­enverwechs­lung gekommen war: Hatte die Frau die höher dosierten, blutdrucks­enkenden Medikament­e ihrer Nachbarin genommen – und wenn ja, hatte sie sie schon falsch bekommen?

Die GGZ selbst übermittel­ten gestern eine Sachverhal­tsdarstell­ung an die Staatsanwa­ltschaft (STA). Man wolle eine „vollständi­ge Aufklärung“gewährleis­ten, so Eric Stoiser, Medizinisc­her Leiter der GGZ. Die STA entscheide­t, ob eine gerichtsme­dizinische Obduktion mit toxikologi­scher und pharmakolo­gischer Untersuchu­ng durchgefüh­rt wird.

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