„Ich dachte, ich kann gar nicht singen“
Der Musikverein holt den Heldenbariton Tomaszkonieczny für zwei Orchesterkonzerte und einen Liederabend nach Graz.
Tomasz
Konieczny hat eine im wahrsten Sinn des Wortes große Stimme. Eine sehr große sogar. Begonnen hat er seine Karriere auf mittelgroßen Bühnen in Deutschland, in Mannheim und Düsseldorf. Anfangs als Bass unterwegs, hat die „Stimme etwas anderes gewollt“, wie er sagt. Der Wechsel zum Bass- und Heldenbariton ist ihm gut bekommen. Heute ist erwagner-stütze derwiener Staatsoper, singt in München und Mailand. Im Jänner folgt das Debüt an der Met in New York. Als Alberich im „Ring des Nibelungen“, eine Partie, die er eigentlich nicht mehr übernimmt. „Alberich ist so strapaziös, dass ich ihn aufgebe. Ein Wotan ist gar nicht so schwer zu verkraften wie Alberich oder Telramund aus ,Lohengrin‘.“ MV wenn er bei den Proben merkt, dass der Regisseur nicht so recht weiterkommt? „Da muss manvorsichtig und clever sein. Hin und wieder arbeitet man tatsächlich mit Regisseuren, die nicht in der Lage sind, etwas zu entwickeln. Dann versuche ich, meine eigene Sache zu machen. Aber zum Glück gibt es heute viele fantastische Regisseure.“
Gefördertwurde der in Lodz´ geborene Sänger von einigen Dirigenten, vor allem von Adam Fischer und Franz Welser-möst. Für jemanden, der mit Mitte vierzig schon zu den führenden Interpreten des Wotan zählt, warten nicht mehr viele Herausforderungen. Aber eine große WagnerPartie fehlt ihm noch: „Hans Sachs aus den ,Meistersingern‘. Bis jetzt habe ich alle diesbezüglichen Angebote abgelehnt, für die Rolle braucht man doch eine gewisse Reife. Und einige russische Partien stehen auf meiner Wunschliste, die aber nicht so gefragt sind.“