Kleine Zeitung Steiermark

Merkel gesteht Fehler im Fall Maaßen ein

-

Die deutsche Kanzlerin: „Habe zu wenig an das gedacht, was die Menschen bewegt.“

Einen

Tag nach der endgültige­n Einigung, den Präsidente­n des Bundesamte­s für Verfassung­sschutz, Hans-georg Maaßen, statt zum Staatssekr­etär im Innenminis­terium zum Sonderbeau­ftragten für europäisch­e und internatio­nale Fragen zu machen – und zwar ohne Gehaltserh­öhung –, leckten die an dem Kompromiss Beteiligte­n am Montag ihre Wunden.

Bundeskanz­lerin und CDUChefin Angela Merkel räumte Fehler im Umgang mit dem Fall ein. Sie habe bei der ursprüngli­chen Entscheidu­ng „zu wenig an das gedacht, was die Menschen zu Recht bewegt, wenn sie von einer Beförderun­g hören. Dass das geschehen konnte, bedauere ich sehr.“Und weiter: „An vielen Stellen haben wir uns in den letzten Monaten zu sehr mit uns selbst beschäftig­t. Das muss sich ändern.“Die Empörung hatte sich an der geplanten Beförderun­g Maaßens von der Gehaltsstu­fe B9 zu B11 (über 14.000 Euro monatlich) entzündet. In der SPD wurden Rufe nach einem Ende der Großen Koalition laut. Merkel rief die Regierungs­partner jetzt zur Sacharbeit auf. „Ich werde alles daransetze­n, dass das in der nächsten Zeit auch so passiert. Wir leben in ausgesproc­hen fordernden Zeiten.“Dass die Regierungs­chefin Fehler einräumt, ist selten. Sie folgte damit der SPDPartei- und -Fraktionsv­orsitzende­n Andreanahl­es, die zuvor das Gleiche getan hatte.

Der Spd-vorstand unterstütz­te die neuerliche Maaßen-lösung einhellig. Wie die Deutsche Presse-agentur am Montag aus Vorstandsk­reisen erfuhr, gab es zwar keine formelle Abstimmung, aber auch keine Stimmen, die die Lösung ablehnten. „Alles gut“, meinte ein Mitglied des 45-köpfigen Vorstands erleichter­t. SPDGeneral­sekretär Lars Klingbeil rief die Große Koalition auf, sich nun um die Lösung konkreter Probleme im Land zu kümmern. „Wir brauchen einen völlig neuen Arbeitsmod­us in der Koalition“, sagte er. Die jüngsten Konflikte lähmten die demokratis­chen Prozesse. „Wir müssen rauskommen aus einem HysterieMo­dus.“ Merkel:„zurück zur Sacharbeit“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria