Kleine Zeitung Steiermark

Chaos, May in Bedrängnis

- Bei diesem

deren Spitzen May in Salzburg klarmachte­n. Für die ToryRechte wäre so ein Deal sowieso unannehmba­r, weil er das Vereinigte Königreich weiter an die EU „ketten“würde.

haben darum am Montag ein Alternativ-programm vorgelegt, bei dem sich Großbritan­nien ganz von der EU lösen und lediglich ein Freihandel­sabkommen aushandeln würde. Gedacht ist an ein Abkommen der Art, wie es Kanada seit 2016 mit der EU hat – praktisch ohne Zolltarife, aber ohne sonstige Verbindlic­hkeiten. Die neue „Kanada-offensive“wird unterstütz­t von Ex-brexit-minister David Davis und Ex-außenminis­ter Boris Johnson, die im Juli wegen „Chequers“zurücktrat­en, sowie vom ChefBrexit­eer der Tory-hinterbänk­ler, Jacob Rees-mogg.

Rees-mogg glaubt, dass es „nur noch zwei Optionen“gibt: nämlich die Aushandlun­g eines solchen Freihandel­sabkommens mit der EU in letzter Minute – oder ein Scheitern der Verhandlun­gen ganz ohne Deal.

Mays neuer Brexit-minister Dominic Raab meinte dazu am Montag, ein Kanada-deal stehe „nicht zur Debatte“: „Wir können nicht von Plan zu Plan schwirren, wie eine Art diplomatis­cher Schmetterl­ing.“Bei einer gestern eilends anberaumte­n Kabinettss­itzung sollen aber auch entspreche­nde Zweifel laut geworden sein.

dass die bedrängte Premiermin­isterin im Herbst Neuwahlen ausrufen könnte, um ihre Brexit-pläne zu retten, widersprac­h Minister Raab nachdrückl­ich. „Dazu wird es nicht kommen.“Bei der Labour-opposition verschärft sich indes der Kampf um die Frage, wo sich die Partei in den Brexit-turbulenze­n denn positionie­ren soll. Ein mühsam ausgehande­lter Antrag, deramparte­itag beschlosse­n werden soll, spricht davon, dass Labour „alle bestehende­n Optionen unterstütz­en“müsse, falls es nicht zu Neuwahlen kommt – „einschließ­lich einer Kampagne für einen Volksentsc­heid“.

neuen Referendum erklärte der als der „starke Mann“der Partei geltende Schatten-finanzmini­ster John Mcdonnell, gehe es jedoch darum, aufwelchew­eise Großbritan­nien die Euverlasse. Genauso sehen das andere Alliierte von Parteichef Jeremy Corbyn und wohl auch Corbyn selbst.

Brexit-schattenmi­nister Sir Keir Starmer und Parteivize Tom Watson widersprac­hen entschiede­n. Natürlich, sagten sie, müssten die Briten in einem solchen Referendum auch gefragt werden, ob sie lieber in der EU verbleiben wollten. Das ist auch Überzeugun­g der überwältig­enden Mehrheit von LabourAkti­visten. Alles andere, empörten sich die europäisch Gesinnten, „wäre glatter Betrug“.

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Stürzt May über die BrexitEife­rer in den eigenen Reihen? Hier der Wortführer der Tory-hinterbänk­ler, Jacob Rees-mogg
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Von unserem Korrespond­enten

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