Kleine Zeitung Steiermark

Der Mann, der diewüste aufhielt

- Sawadogo entwickelt­e

Yacouba Sawadogo, ein Bauer aus Burkina Faso, erhält den Alternativ­en Nobelpreis. Er wurde für seine Arbeit lange verspottet.

Er ist ein Verrückter“– das war lange Zeit die vorherrsch­endemeinun­g der Bewohner des Dorfes Gourga imwestafri­kanischen Staat Burkina Faso, wenn man sich nach Yacouba Sawadogo erkundigte. Mittlerwei­le genießt der ergraute Bauer den Respekt der anderen. Denn er hat einen Wald gepflanzt, wo zuvor nur Sand und Steine waren. Sawadogo und seine Anbaumetho­de haben viele vor dem Hunger bewahrt. Nun wird er für seine Beharrlich­keit den Alternativ­en Nobelpreis bekommen und ist weltberühm­t.

Im Norden des Landes, am Rande der Wüste, ist das Einbringen der Ernte immer mit harter Arbeit verbunden. Die Böden sind unfruchtba­r und trocken, die Hitze extrem. Und wenn Regen fällt, versickert das Wasser schnell wieder. Während die anderen Bauern vor der Wüste flohen oder sich auf jene Gebiete konzentrie­rten, die noch einigermaß­en fruchtbar waren, ging Yacouba Sawa- dogo mit seiner Hacke in die kahlen Ausläufer der Sahara und grub Lochumloch, pflanzte Baum um Baum, bis ein ganzer Landstrich zu einer grünen, schattigen Oase voller Leben geworden war.

eine Anbautechn­ik weiter, die vielerorts schon in Vergessenh­eit geraten war: das Zai-system. Die Hirsebauer­n schützen ihre ausgebrach­te Saat mit kleinen, halbkreisf­örmigen Erdwällen vor dem Wind. Sawadogo vergrößert­e diese Wälle, grub tiefere, breitere Löcher und füllte diese zusätzlich mit Kompost. Das wiederum lockte Termiten an, die das Erdreich zusätzlich auflockert­en. Derboden konnte das Regenwasse­r nun besser speichern, die jungen Wurzeln konnten das Erdreich leichter durchdring­en.

Der heute 70 Jahre alte Mann musste viel Geduld aufbringen, bis die Früchte dieser Arbeit sichtbar wurden. Er pflegte die Triebe jungerbäum­e, anstatt sie

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