18 Millionen
Kosten für die Flutschäden und den Hochwasserschutz in Gasen stehen jetzt fest. Mit neuem Internetportal will das Land die Bevölkerung besser auf Naturkatastrophen vorbereiten.
In Gasen arbeiten die Pioniere des Militärkommandos Steiermark weiter mit Hochdruck die Schäden auf, die das Unwetter vom 14. September hinterlassen hat. Vermutlich noch bis Ende der Woche werden die 40 Soldaten in der Oststeiermark eingesetzt sein. Mit rund 18 Millionen Euro bezifferte Landesrat Johann Seitinger gestern die Gesamtsumme, die in Gasen für die Beseitigung der Schäden sowie für künftige Bau- und Schutzmaßnahmen aufgewendet werden müssen.
Wie David stehe der Mensch gegen den Goliath Naturgewalt da, bemühte Seitinger einen biblischen Vergleich. Dennoch könne man mit intelligenten Maßnahmen einiges bewirken. Mit einer neuen Internetplattform, die das Lebensressort gestern live schaltete, soll den Steirern eine nützliche Werkzeugsammlung zum Hochwasserschutz in die Hand gegeben werden.
Unter
erstmals alle für das Hochwasserrisikomanagement relevanten Daten gebündelt und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt – zum Teil sogar in Echtzeit. Was der interessierte Bürger zuvor aufwendig bei mehreren Anbietern suchen musste, soll er nun mitwenigen Klicks bekommen. Das gilt derzeit für Wetterwarnungen, aktuelle Wasserstandsinformationen und den hydrogra- fischen Lagebericht. Hochwasservorhersagen sind derzeit nur im Einzugsgebiet der Raab abrufbar. Die Website soll aber ständig weiterentwickelt werden, versichert Seitinger.
Ein vor allem für Haus- und Grundeigentümer wichtiges Werkzeug ist eine interaktive Karte, auf der für jede Adresse eine individuelle Hochwassergefahrenabschätzung durchgeführt werden kann. Allerdings basiert diese vorwiegend auf den Abflusskarten der steirischen Fließgewässer. „Bei Hang- oder Oberflächenwässern ist es wesentlich schwieriger, detaillierte Prognosen zu erstellen“, erklärthofratrudolf Hornich, Koordinator für das Hochwasserrisikomanagement.
Wesentlich für die Initiatoren sind auch die auf der Seite kompakt aufgelisteten Tipps für die Phasen vor, während und nach einem Hochwasser – einschließlich, welche finanzielle Unterstützung man anfordern kann. Seitinger: „Man soll sich das in Friedenszeiten anschauen und nicht erst, wenn das Hochwasser an die Tür klopft.“