Kleine Zeitung Steiermark

Neue Sozial-card bewegt die

- Von Michael Saria

1. Was steckt hinter der Grazer Sozial-card?

ANTWORT: Die Stadt Graz lässt allen Sozial-card-besitzern Ermäßigung­en bei Freizeit- und Kultureinr­ichtungen sowie direkte finanziell­e Zuschüsse zukommen. All das macht die Stadt freiwillig.

2. Werhatansp­ruchauf diese Zuschüsse?

ANTWORT: Die Sozial-card können all jene Grazer beantragen, die über ein geringes Einkomomme­n verfügen und daher etwa twa von den Radio- wie Fernsehgeh­gebühren befreit sind. Aktuell ll sind dies 12.717 Personen.

3. Nunreformi­eren ja a ÖVP und FPÖ die Sozial-card. Was ist neu? u?

ANTWORT: Bislang erhielten n Sozial-card-besitzer die „Weihnachts­beihilfe“(50 Euro profamilie) überwiesen. Heuer erhalten sie stattdesse­n erstmals Gutscheine, die sie in Geschäften einlösen können – ebenfalls imwert von 50 Euro.

4. Wie argumentie­rt mandiese Reform?

ANTWORT: Man wolle dieses Steuergeld „treffsiche­rer“einsetzen und „alteautoma­tismen korrigiere­n“, betonten kürzlich Sozialstad­trat Kurt Hohensinne­r (ÖVP) und Fpö-klubchef Armin Sippel. Daher soll auch Missbrauch verhindert­werden. Es sei etwa wiederholt vorgekomme­n, dass ein Familienva­ter dieweihnac­htsbeihilf­e in Alkohol investiert. Auf die Nachfrageh­in, wieviele solcher Missbrauch­sfälle es bislanggab, konnte man nicht mit Zahlen dienen. „Aber es kommt leider vor“, so Stadtrat Hohensinne­r.

5. Welche Reaktionen hatmangeer­ntet?

Gutscheine statt Geld: Die Reform der Grazer Sozial-card lässt die Wogen hochgehen und fördert praktische Fragen zutage. Hier die Antworten.

ANTWORT: Abgesehen von der politische­n Opposition zeigten sich manche Grazer erzürnt: „Die Vorgehensw­eise scheint momentan sehr modern zu sein: Man bringt Vorurteile als Argumente vor, stempeltme­nschen, die wenig Geld haben, als Alkoholike­r oder zumindest als verantwort­ungslos ab und hofft darauf, dass die Mitte der Gesellscha­ft entweder darauf anspringt oder gar nicht hinschaut“, so ein erboster Leserbrief­schreiber.

6. Dies weist SchwarzBla­u ja zurück. Wie?

ANTWORT: Man wolle niemanden abstempeln und auch niemanden „stigmatisi­eren“. Letzteres wurde der ÖVP-FPÖ-KO- alition zuletzt ebenfalls vorgeworfe­n, immerhin müssen künftige Sozial-card-besitzer die Gutscheine ja „sichtbar herzeigen“. Genau dies würden aber etliche Mitarbeite­r von Firmen und Behörden genau so tun: So wickle die zuständige Firma Sodexo derartige Gutscheinv­ergünstigu­ngen unter anderem für die Finanz ab.

7. In welchen Geschäften können SozialCard-besitzer künftig diese Gutscheine einlösen?

ANTWORT: Noch ist die Liste nicht komplett. Wie man der Kleinen Zeitung vorab verrät, werden in Graz aber unter anderen diese Firmen dazugehöre­n: Spar, Lidl, Merkur, Penny, Obi, H&M, Vögele, Libro, Morawa und Kastner&öhler. Alkohol und Zigaretten können damit nicht erworben werden.

8. Wann sind die Gutscheine erhältlich?

ANTWORT: Sozial-card-besitzer können sie von 1. bis 16. November online beantragen – und bei Problemen Mitarbeite­r der Stadt um Hilfe bitten (Tel. 0316/872-63 97). Anschließe­nd werden die Gutscheine im Dezember den Bezugsbere­chtigten per Post zugeschick­t.

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