Neue Sozial-card bewegt die
1. Was steckt hinter der Grazer Sozial-card?
ANTWORT: Die Stadt Graz lässt allen Sozial-card-besitzern Ermäßigungen bei Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie direkte finanzielle Zuschüsse zukommen. All das macht die Stadt freiwillig.
2. Werhatanspruchauf diese Zuschüsse?
ANTWORT: Die Sozial-card können all jene Grazer beantragen, die über ein geringes Einkomommen verfügen und daher etwa twa von den Radio- wie Fernsehgehgebühren befreit sind. Aktuell ll sind dies 12.717 Personen.
3. Nunreformieren ja a ÖVP und FPÖ die Sozial-card. Was ist neu? u?
ANTWORT: Bislang erhielten n Sozial-card-besitzer die „Weihnachtsbeihilfe“(50 Euro profamilie) überwiesen. Heuer erhalten sie stattdessen erstmals Gutscheine, die sie in Geschäften einlösen können – ebenfalls imwert von 50 Euro.
4. Wie argumentiert mandiese Reform?
ANTWORT: Man wolle dieses Steuergeld „treffsicherer“einsetzen und „alteautomatismen korrigieren“, betonten kürzlich Sozialstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) und Fpö-klubchef Armin Sippel. Daher soll auch Missbrauch verhindertwerden. Es sei etwa wiederholt vorgekommen, dass ein Familienvater dieweihnachtsbeihilfe in Alkohol investiert. Auf die Nachfragehin, wieviele solcher Missbrauchsfälle es bislanggab, konnte man nicht mit Zahlen dienen. „Aber es kommt leider vor“, so Stadtrat Hohensinner.
5. Welche Reaktionen hatmangeerntet?
Gutscheine statt Geld: Die Reform der Grazer Sozial-card lässt die Wogen hochgehen und fördert praktische Fragen zutage. Hier die Antworten.
ANTWORT: Abgesehen von der politischen Opposition zeigten sich manche Grazer erzürnt: „Die Vorgehensweise scheint momentan sehr modern zu sein: Man bringt Vorurteile als Argumente vor, stempeltmenschen, die wenig Geld haben, als Alkoholiker oder zumindest als verantwortungslos ab und hofft darauf, dass die Mitte der Gesellschaft entweder darauf anspringt oder gar nicht hinschaut“, so ein erboster Leserbriefschreiber.
6. Dies weist SchwarzBlau ja zurück. Wie?
ANTWORT: Man wolle niemanden abstempeln und auch niemanden „stigmatisieren“. Letzteres wurde der ÖVP-FPÖ-KO- alition zuletzt ebenfalls vorgeworfen, immerhin müssen künftige Sozial-card-besitzer die Gutscheine ja „sichtbar herzeigen“. Genau dies würden aber etliche Mitarbeiter von Firmen und Behörden genau so tun: So wickle die zuständige Firma Sodexo derartige Gutscheinvergünstigungen unter anderem für die Finanz ab.
7. In welchen Geschäften können SozialCard-besitzer künftig diese Gutscheine einlösen?
ANTWORT: Noch ist die Liste nicht komplett. Wie man der Kleinen Zeitung vorab verrät, werden in Graz aber unter anderen diese Firmen dazugehören: Spar, Lidl, Merkur, Penny, Obi, H&M, Vögele, Libro, Morawa und Kastner&öhler. Alkohol und Zigaretten können damit nicht erworben werden.
8. Wann sind die Gutscheine erhältlich?
ANTWORT: Sozial-card-besitzer können sie von 1. bis 16. November online beantragen – und bei Problemen Mitarbeiter der Stadt um Hilfe bitten (Tel. 0316/872-63 97). Anschließend werden die Gutscheine im Dezember den Bezugsberechtigten per Post zugeschickt.