Rendi-wagner stellt Spö-führung neu auf
Lercher raus, Drozda rein – und Schieder nicht mehr Klubchef: Die neue Vorsitzende setzt auch auf ein neues Team.
Es ist vollbracht: Die SPÖ steht geeint hinter ihrer neuen designierten Vorsitzenden, Pamela Rendi-wagner. Vorwenigen Tagen noch von so manchem Funktionär auch öffentlich als Quereinsteigerin in die Politik und damit quasi als unzumutbar empfunden, gelang es ihr in Kürzestzeit, sich als die einzige Alternative zu Vorgänger Christian Kern zu präsentieren.
Kern war gleichzeitig auch der, auf den sie – neben dem Langzeitvertrauten Thomas Drozda – am meisten hörte, als es um die Neuaufstellung des Umfeldes ging. Der wiederum, der die Partei in den Tagen der Krise zusammengehalten hatte, Parteigeschäftsführer Max Lercher, ist nicht mehr im Team. Sein Name fiel nicht einmal mehr in der Pressekonferenz, überraschenderweise auch nicht die üblichen Worte des Dankes.
kommt Drozda, die Klubführung übernimmt Rendi-wagner allein. Der bisherige geschäftsführende Klubobmann im Parlament nahm freiwillig den Abschied von dieser Funktion. Ob es künftig einen Stellvertreter fürrendi-wagner geben wird – vielleicht sogar Schieder –, blieb offen.
Andrea Brunner, bisher Stellvertreterin Lerchers in der Bundesgeschäftsführung, bleibt als Einzige imteam: Sie wird Stellvertreterin bleiben, künftig unter Drozda. Sie sei ihr vertraut seit vielen Jahren, so Rendi- Wagner, und sie sei wichtig für sie in Sachen Frauenpolitik.
100 Prozent Zustimmung im Parteivorstand – beim Personalpaket enthielten sich die acht Steirer der Stimme. Es sind nicht nur sie, die die „Tabula-rasa-strategie“der neuen Chefin mit Skepsis betrachten. Aber darüber, dass die Krise so schnell bewältigt wurde, und darüber, dass es mit Rendi-wagner eine neue Orientierung gibt, sind alle erleichtert. Ihre Basis wollte niemand durch eine Stimmenthaltung oder Gegenstimme gefährden.
dem sie sich vor der Parteivorstandssitzung gesondert präsentierte, stellt sich Rendi-wagner erst kommende Woche bei einer außerordent- lichen Klubsitzung zur Wahl. Und auch eine Vorstellungsrunde in der Gewerkschaft wurde zeitnah vereinbart.
dafür, den Genossen zu zeigen, wo’s künftig langgeht, vom ersten Tage an. Entschlossen marschierte sie nach der Vorstandssitzung – alleine – zum Rednerpult vor die Journalisten. Drozda begleitete sie in die Löwelstraße, zur Presse, aber er blieb an der Türe stehen.
Eswar eine geschliffenerede, die die designierte Spö-chefin vortrug, geprägt vom Bemühen, den Journalisten das „Menschenbild“nahezubringen, das sie vertritt und das sie in den kommenden Monaten und Jahren der Politik der Regierung entgegensetzen möchte: soziale Gerechtigkeit, soziale Wärme, Chancengleichheit, aber auch das Bekenntnis zum Leistungsprinzip.
sondern „progressiv“müsse die SPÖ sein, eine „weltoffene“Partei, die sich nicht nur in einer Gegnerschaft (etwa zur Regierung) definiere.
Gleichstellung sei ihr wichtig, doch (noch) kein Wort zum Frauenvolksbegehren.
Die kommendenwahlenwerde sich die Partei entschlossen stellen, doch (noch) kein Wort zum Eu-kandidaten Christian Kern.
Fragen waren keine zugelassen beim ersten Mal. Sie ging so rasch, wie sie kam, aus dem Saal.