Kein Orden für das 150. Windelwechseln
Und wie geht es den Männern mächtiger Politikerinnen und Managerinnen?
der großen Euphorie, dass nun die SPÖ erstmals von einer Frau geführt wird, eine Ministerin gerade ein Kind bekommen hat und die NeosParteiobfrau sich kurz in den Kreißsaal verabschieden muss, wird die Frage folgen: Wie ticken die Männer mächtiger Frauen? Soeben ist ja nicht nur das Buch der Orf-journalistin Lou Lorenz-dittlbacher über Frauen in der Politik erschienen, sondern gestern auch das Buch „Männer an der Seite erfolgreicher Frauen“. Da erzählen Väter, wie es ihnen mit Job Carina Kerschbaumer und Kinderbetreuung geht. Einer meint, es gebe zwar keinen Orden, wenn er die 150. Windel gewechselt habe, aber seine Arbeit sei ja für die Familie wichtig. Seine Frau zählt zu dentopManagerinnen Europas, die von ihrer Familie quer durch Europa zu ihren neuen Dienstorten be- gleitet wurde. Da fühlte er sich oft wie eine „DruckverteilerPlatte, die Last abfedert“, hat er dem „Handelsblatt“anvertraut.
da immer erstaunt? Dass das Wechseln von Windeln bei Männern Bücher füllen kann und Frauen darüber anerkennend nicken. Also warten wir ab, ob sich die Partner von Ministerin Köstinger, Meinl-reisinger oder Pamela Rendi-wagner über ihre Aufgaben in der Kinderbetreuung äußern werden. Oder ob unsere Frauenministerin, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Karenz für Männer attraktiver zu machen, alle drei in einer Versäumnicht-deine-vaterrolle-kampagne als Vorbilder präsentieren wird. Botschaft: Windeln statt Orden. Oder: Kinderliebe statt Karriere-hamsterrad. Wie meinte eine Leserin, Juristin und Mutter dreier Kinder auf die Ankündigung der neuen Neos-chefin, sich nach der Geburt nur eine kurze Auszeit zu nehmen? „Super, bewundernswert, aber tauschen möchte ich nie mit ihr.“
Nein, keine Ansage, die sich für eine Kampagne eignet.