14.10 UHR Die Stunde der Wahrheit für Georg Preidler
52,1 Kilometer gegen die Uhr: Georg Preidler und Matthias Brändle bestreiten heute das Zeitfahren der RAD-WM in Innsbruck.
Er ist ruhig, wirkt fast schüchtern, als er mit seinem Rad anrollt. Er ist kein Showman, meidet die Massen, vor allem, wenn sich die große Stunde nähert. So ist seine Natur, bescheiden. „Ich bleibe dann lieber für mich und erhole mich.“Georg Preidler hat sich den letzten Teil des heutiges Wm-einzelzeitfahrens noch einmal eingeprägt; obwohl er diesen genau kennt. Der Staatsmeister weiß, was auf ihn zukommt. Wo er heute nach dem Start um 14:32:30 Uhr wie vielewatt mitwelcher Übersetzung fahren muss, während er in einer optimalen Aeroposition auf dem Rad sitzt.
„Ich bin nicht der Typ, der fährt, bis ihm schwarz vor Augen wird, oder im Ziel umfällt“, sagt er, „ich gehe an meine Grenzen, aber kalkuliere jeden einzelnen Schritt des Rennes.“Mit seinem Trainer Roland Eberl hat er sich im Sommer die Passagen immer wieder angesehen und getüftelt. Es ist sein erstes Wm-zeitfahren, bei Olympia in Rio wurde er starker 16., Prognosen will er aber keine abgeben. „Jeder träumt vom ersten Platz“, sagt er mit einem Lachen, aber es kann so viel passieren: vom fünften bis zum 40. Platz.“Mehr als 400 Watt wird er heute im Schnitt treten, in den Anstiegen noch härter fahren. „Es ist enorm wichtig, sich das Rennen gut einzuteilen.“
Seine Gedanken kreisen in diesen Tagen auch oft um seinen verstorbenen Vater, dessen Ring trägt er an einer Kette um den Hals. Er hat ihn auch zum Radsport gebracht. „Ich trage ihn bei mir und ichweiß, dass er immer dabei ist und mir zusieht. Es kommen häufig Erinnerungen auf. Vor allem, wenn ich an einem Ort bin, an dem wir gemeinsam waren.“Auf das Zeitfahren ist er trotzdem immer voll fokussiert. Ich versu-