Zivilschutzalarm ließ die meisten völlig kalt
Zivilschutzalarm
Am 6. Oktober findet zu Mittag in ganz Österreich die jährliche Probe des Zivilschutzalarms statt. Im Folgenden die Abfolge der Sirenensignale und das richtige Verhalten im Alarmfall.
Warnung
3 Minuten gleichbleibender Dauerton
Herannahende Gefahr! Radio oder Fernseher (ORF) einschalten, Verhaltensmaßnahmen beachten. Alarm zu erkundigen. Etwas mehr waren es bei Stadtfeuerwehrkommandant Reinhold Binder. „Neben Institutionen und Betrieben wie Gemeinde, Kino oder Schulen haben sich auch Privatpersonen erkundigt, die mich kennen.“Insgesamt scheint sich das Informationsbedürfnis in der 8000-Einwohner-stadt allerdings in Grenzen gehalten zu haben.
Christoph Schlüßlmayr vom Bereichsfeuerwehrkommando Liezen führt das auf den hohen Grad an gefühlter Sicherheit in Österreich zurück. Ein Gefühl, das trügen kann. Denn es seien jederzeit Szenarien denkbar, die einen echten Alarm auslösen können, von einem Gefahrengutunfall bis zum Brand einer Industrieanlage. Den Ernstfall hatte es erst im August 2017
Alarm 1 Minute auf- und abschwellender Heulton
Unmittelbare Gefahr! Schützende Räumlichkeiten aufsuchen, über Radio oder Fernsehen durchgegebene Verhaltensmaßnahmen befolgen. im obersteirischen Kobenz gegeben. Der Regen hatte einen Bach so rasch anschwellen lassen, dass Besucher eines Zeltfests gefährdet waren. Die Sirenen heulten im Alarmmodus, die Feuerwehr fuhr mit Lautsprechern durch den Ort. Für Harald Eitner, Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes, ist es durchaus bedenklich, dass der versehentliche Zivilschutzalarm in Liezen das Alltagsleben in der Stadt kaum berührt hat. „Die meisten Leute verlassen sich darauf, dass schon nichts Ernstes sein wird.“Eitner plädiert deshalb als Absicherung dafür, dass in Österreich ein System eingeführt
Entwarnung
1 Minute gleichbleibender Dauerton
Ende der Gefahr! Weitere Hinweise über Radio und Fernsehen beachten.
Fehlalarm in Liezen zeigte: Die meisten Menschen reagieren nicht auf das Heulen der Sirenen. Feuerwehr mahnt, Alarme ernst zu nehmen.
wird, wie es bereits in Ländern wie Israel, Japan und den USA existiert: Über sogenanntes Cell Broadcasting werden dort im Notfall von den Behörden Kurzmitteilungen an alle Mobiltelefonnutzer in den betroffenen Gebieten verschickt. „Es wäre sehr wichtig, dass die Bundesregierung das in der Ausschreibung für das 5G-netz berücksichtigt“, sagt Eitner.
Alternativ gibt es für Smartphones die österreichische Katwarn-app. Diese muss aber freilich erst installiert werden, damit man diewarnungen bekommt. Den nächsten bundesweiten Probe-zivilschutzalarm gibt es übrigens bereits am 6. Oktober zu Mittag.