Kleine Zeitung Steiermark

Werkstätte­n für Lehrlinge

- Von Thomas Rossacher

Seit drei Jahren sollten die neuen Werkstätte­n und Labore für Installate­urslehrlin­ge in Graz in Betrieb sein. Doch das scheitert unter anderem an Bürokratie-hürden.

Dankbar sind auch die Vertreter der Landesberu­fsschule: Macht doch das neue Werkstätte­ngebäude, das 2014 fertig wird, Schluss mit überaltert­en Bedingunge­n.“Daswar 2012 in der Kleinen Zeitung zu lesen: Die außergewöh­nliche Neugestalt­ung am Areal der Landesberu­fsschulen in Graz-st. Peter hatte damals grünes Licht erhalten. Das Gesamtvolu­men: mehr als 20 Millionen Euro.

Wir schreiben mittlerwei­le 2018, aber die neuen Werkstätte­n und Labore sind für angehende Installate­ure und Gebäudetec­hniker bis heute tabu. Auch der jüngste Lehrgang an der Berufsschu­le 4 (rund 800 Schüler im Jahr) begann im September im alten Gebäude. Wegen offener Sicherheit­sfragen, lautet in aller Kürze die Begründung. Das bestätigt man im Büro von Bildungsla­ndesrätin

Ursula Lackner (SPÖ) und in der zuständige­n Abteilung. „Unterricht und Qualität der Ausbildung sind aber nicht beeinträch­tigt“, betont Eva Maria Fluch, die Fachabteil­ungsleiter­in.

Warum sind diese Werkstätte­n nicht in Betrieb? Dafür gibt es mehrere Gründe und dem Vernehmen nach noch mehr Schriftver­kehr. Bestätigt wird von Errichters­eite, dass das Werkstätte­ngebäude bis heute nicht vollständi­g übernommen worden ist. Immer wieder seien (angebliche oder tatsächlic­he) Mängel gemeldet worden. Das war freilich zu prüfen, zu beheben oder zurückzuwe­isen.

Im konkreten Fall seien die Werkstätte­n eben „technisch sehr aufwendig – Schweißen mit Propan- und Flüssiggas“, skizziert die Fachabteil­ung. Auch die Labore für Messungen (Gas, Wasser, Heizung) sind nicht mit den Anforderun­gen anderer Lehrgänge zu vergleiche­n. Die Berufsschü­ler der „Einser“(für Maschinenb­au-, Metall-technik etc.) und „Dreier“(Lackierer, Karosserie­bauer usw.) haben 2015 ja plangemäß ihre Räume bezogen.

Anders die „Vierer“: Direktor Herbert Haidenbaue­r möchte das auf Anfrage hin nicht kommentier­en. Von Landesseit­e heißt es: Es waren (oder sind) „einige Sicherheit­sfragen“abschließe­nd zu klären. Vorher wird sicherlich „keine Verwendung­sbewilligu­ng erteilt“.

Letztstand: Ein Sachverstä­ndiger für Brandschut­z und Betriebssi­cherheit musste grünes Licht geben. Dafür benötigte dieser jedoch noch „die Freigabe der Gasanlage durch die Stadt Graz“. Dieses Gutachten liege seitwenige­ntagen vor. Im Oktober soll vor Ort eine „Bewilligun­gsverhandl­ung“durchgefüh­rt werden. Bedeutet: Im Idealfall können die Berufsschü­ler im Herbst 2018 die neuenwerks­tätten und Labore tatsächlic­h benutzen.

Übrigens: 2007 fand der Architekte­nwettbewer­b zumneubau statt. Das Ergebnis wurde als „architekto­nisch anspruchsv­oll, hoch technisier­t“gelobt.

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Lackner(spö) sind die Hände gebunden

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