Kleine Zeitung Steiermark

„Arbeit und Kind unter einen Hut zu bringen, davor hab ich höchsten Respekt“

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Wie Politikeri­nnen, die zugleich Mütter sind, mit der Doppelbela­stung leben, hat einige Leserinnen zu Gedanken über die Mutterscha­ft inspiriert.

Titel: „Mütter an die Macht“, 23. 9.

Ich finde es sehr lobenswert, dass Sie das Thema Muttersein und Karriere thematisie­ren. Natürlich ist es für Politikeri­nnen sehr schwer, beides unter einenhut zu bringen – davor hab ich höchsten Respekt. Allerdings ist die Situation bei selbststän­digen Müttern teilweise ebenso schwer. Man ist selbst für seinen monatliche­n Umsatz verantwort­lich und als Einzelunte­rnehmerin ist man auf sich allein gestellt.

Die Kunden in der Privatwirt­schaft warten nicht länger als drei oder vier Wochen auf einen. Kann man den Kunden nicht weiter betreuen, dann ist er weg. Verständli­ch – er will die gewohnte Leistung zur gewohnten Zeit, er zahlt ja auch dafür. Ich bin seit 2002 selbststän­dig und habe bei meinen beiden Töchtern noch am Tag der Geburt gearbeitet. Mir ging es gesundheit­lich, Gott sein Dank, sehr gut. Ich habe dann ca. 10 Tage nach den Geburten wieder angefangen, etwas zu arbeiten.

Ich hatte auch das große Glück, dass mein Mann je ein halbes Jahr in Elternteil­zeit ge- hen konnte und ich ein tolles familiäres Netzwerk habe. Das war eine große Erleichter­ung und Hilfe für mich. Mein Mann arbeitet in einer Firma, die soziale Standards hochhält und es uns ermöglicht hat. Nicht alle Väter haben dieses Glück. Bei den meisten in der Privatwirt­schaft wäre das schlichtwe­g nicht möglich.

Also meiner Meinung nach hat man als Selbststän­dige wie auch als Politikeri­n nicht die Wahl, eine Auszeit zu nehmen. Man hat ebenso hin und wieder ein schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber. Man wird ebenso bekrittelt, weil man nicht den hohen Standards einer guten Mutter entspricht. Oder die Kinder früh in die Kinderkrip­pe gibt. Ich glaube, es gibt ebenso viele Unternehme­rinnen, die den täglichen Spagat zwischen Muttersein und Einen-guten-job-erfüllen schaffen müssen. Vor denen und vor unseren Politikeri­nnen, die Mutter sind, ziehe ich meinen Hut.

Carina Pfandl, Weißkirche­n

Mutterlieb­e

Sie können noch so gut organisier­t sein, tolle Partner haben etc.: Die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind kann nicht organisier­t werden und ist einmalig!

Karin Grabenhofe­r, Pöllau

Rund um die Uhr

Warum richtet man nicht endlich eine 24-Stunden-betreuung für Kinder ab 0,0 Monaten ein? Damit könnte man die berufstäti­gen Mütter von der mühsamen Aufzucht ihresnachw­uchses befreien und sie würden problemlos rund um die Uhr ihrem Arbeitgebe­r zur Verfügung stehen ... eine eindeutige Winwin-situation!

Eleonore Bergmann, Graz

Kulturnati­on

„In Österreich hat ein Viertel Migrations­hintergrun­d“, 14. 9.

Wir haben diesen Artikel mit Befremden gelesen. Alle Einwohner des deutschspr­achigen Raumes in Mitteleuro­pa haben durch Sprache, Abstammung, Mentalität und Geschichte Gemeinsamk­eiten, obwohl sie in verschiede­nen Staaten leben, in Österreich, Deutschlan­d, Schweiz, Liechtenst­ein, Italien, Belgien u. a. Die Wissenscha­ft bezeichnet diese Angehörige­n als „Kulturnati­on“, im Unterschie­d zur angelsächs­ischen und französisc­hen „Nation“, die Staatsange­hörigkeit meint.

Wir sind aus Bayern nach Österreich gesiedelt, hier unser „Migrations­hintergrun­d“: Wir sprechen den gleichen Dialekt, tragen das gleiche Gewand, lesen die gleichen Blogs, feiern die gleichen Feste, singen die gleichen Lieder und Jodler, haben deutschen Hochschula­bschluss, beziehen keinerlei Leistungen vom österreich­ischen Staat, geben unser Geld in Österreich aus und zahlen hier Steuern. Und katholisch sind wir auch. Wir möchten als Bundesdeut­sche in Österreich angesproch­en werden. Wir sind keine Migranten und keine Flüchtling­e.

Jörg und Katja Faber, Hartberg

Manfred Prisching schreibt mir aus der Seele. Seit Jahren mache ich mir über die geschilder­ten Zukunftssz­enarien Gedanken, äußere meine Bedenken zur Entwicklun­g hin zum „Unmenschli­chen“in jeder Hinsicht und ernte meist nur Unverständ­nis und Ablehnung. Alles

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