In Graz herrscht die Ruhe vor dem Sturm
Die Schwarz-weißen müssenamsonntag beim LASK gewinnen, sonst sind personelle Umstellungen die logische Konsequenz.
rgebnistechnisch ist die bisherige Spielzeit des SK Sturm miserabel. In den bisherigen 14 Pflichtspielen kassierten die Grazer sieben Niederlagen, erreichten drei Unentschieden und gingen nur drei Mal als Sieger vom Platz. Spielerisch ist die Saison eine Hochschaubahn. Gute und schlechte Phasen wechseln sich ab. Konstanz und Stabilität sind bislang Fremdwörter. Das Selbstvertrauen schwindet, der Druck steigt.
Fehlenderwille undmentalitätsproblemewurden bereits thematisiert und das zeigt sich auch in Zahlen: Die Sturm-spieler begingen die wenigsten Fouls (84) in den acht Bundesliga-spielen, wurden aber am häufigsten gefoult (126 Mal). Wenn es spielerisch nicht rundläuft, sollte man sich zumindest den kämperischen Tugenden widmen und nicht ergeben.
Darüber hinaus spielt Sturmwenig über die Seiten. Bisher wurden aus dem Spiel heraus 58 Flanken geschlagen. Nur der nächste Gegner, LASK, spielt noch lieber durch die Mitte.
Die Linzer brachten es bisher auf lediglich 51 Flanken.
Am Sonntag auch Tag Wahrheit für
ist der den SK Sturm. Es müssen drei Punkte her, egal wie. Die Hoffnung, den Plan in die Realität umzusetzen, ist berechtigt. Trotz der Cup-niederlage bei derwiener Austria spielten die Grazer eine gute erste Hälfte. Sport-geschäftsführer Günter Kreissl sprach sogar von einer überaus ansprechenden Leistung über 55 Minuten. Die individuellen Fehler, die sich seit Saisonstart wie ein roter Faden durch die Spiele ziehen, sorgten allerdings einmal mehr für eine Leermeldung.
Bei Sturm hat der typische Prozess der Krisenbewältigung begonnen. Durchhalteparolen wie „wir müssen konsequent weiterarbeiten“oder „jeder muss sich bei der eigenen Nase nehmen“werden ausgerufen. Kreissl sagt: „Es ist genug der Worte, wir müssentaten folgen lassen.“In der Tat braucht es am Sonntag in Linz drei Punkte. Der Trainer ist nämlich angezählt. Helfen kann Heiko Vogel nur eine Mannschaft, die mit aller Konsequenz, mit unbändigemwillen und totaler Konzentration zu Werke geht. Egal, wie stark der Gegner ist, in welcher Form er sich befindet und wie schwierig er zu bespielen ist. Es zählt einzig und allein ein Sieg. Dazu braucht es eine ähnliche Vorstellung wie in der ersten Hälfte gegen dieaustria bei einer besseren Treffergenauigkeit. Es gibt keinen besseren und keinen anderen Zeitpunkt für eine Kehrtwende. Dazu braucht es klareworte in der Kabine, eine klare Spielidee und Akteure, die sich bedingungslos aufopfern, egal ob sie über mehr oder weniger Sieger-mentalität verfügen. Nur gemeinsam kann der sportliche verfahrene Karren wieder aus dem Ergebnis-sumpf gezogen werden.
Bei Rapid wird weiterhin gemeinsam gearbeitet. Zumindest Trainer Goran Djuricin und Sport-geschäftsführer Fredy Bickel sind auf einer Linie. Medienberichte, dass die Geste von Djuricin (er fuhr sich nach dem CupSpiel gegenmattersburg mit dem Mittelfinger über den Kopf) gegen die Fans gerichtet gewesen sei, empfindet Bickel als „boshaft und ekelhaft. Für mich geht das in Richtung Rufschädigung.“Und auch der Trainer selbst bestreitet trotz der anhaltenden „Gogoraus“-rufe, die eigenen Fans „irgendwie zu beschimpfen. Dagegen verwehre ich mich vehement.“