Kleine Zeitung Steiermark

In Graz herrscht die Ruhe vor dem Sturm

- Von Peter Klimkeit

Die Schwarz-weißen müssenamso­nntag beim LASK gewinnen, sonst sind personelle Umstellung­en die logische Konsequenz.

rgebnistec­hnisch ist die bisherige Spielzeit des SK Sturm miserabel. In den bisherigen 14 Pflichtspi­elen kassierten die Grazer sieben Niederlage­n, erreichten drei Unentschie­den und gingen nur drei Mal als Sieger vom Platz. Spielerisc­h ist die Saison eine Hochschaub­ahn. Gute und schlechte Phasen wechseln sich ab. Konstanz und Stabilität sind bislang Fremdwörte­r. Das Selbstvert­rauen schwindet, der Druck steigt.

Fehlenderw­ille undmentali­tätsproble­mewurden bereits thematisie­rt und das zeigt sich auch in Zahlen: Die Sturm-spieler begingen die wenigsten Fouls (84) in den acht Bundesliga-spielen, wurden aber am häufigsten gefoult (126 Mal). Wenn es spielerisc­h nicht rundläuft, sollte man sich zumindest den kämperisch­en Tugenden widmen und nicht ergeben.

Darüber hinaus spielt Sturmwenig über die Seiten. Bisher wurden aus dem Spiel heraus 58 Flanken geschlagen. Nur der nächste Gegner, LASK, spielt noch lieber durch die Mitte.

Die Linzer brachten es bisher auf lediglich 51 Flanken.

Am Sonntag auch Tag Wahrheit für

ist der den SK Sturm. Es müssen drei Punkte her, egal wie. Die Hoffnung, den Plan in die Realität umzusetzen, ist berechtigt. Trotz der Cup-niederlage bei derwiener Austria spielten die Grazer eine gute erste Hälfte. Sport-geschäftsf­ührer Günter Kreissl sprach sogar von einer überaus ansprechen­den Leistung über 55 Minuten. Die individuel­len Fehler, die sich seit Saisonstar­t wie ein roter Faden durch die Spiele ziehen, sorgten allerdings einmal mehr für eine Leermeldun­g.

Bei Sturm hat der typische Prozess der Krisenbewä­ltigung begonnen. Durchhalte­parolen wie „wir müssen konsequent weiterarbe­iten“oder „jeder muss sich bei der eigenen Nase nehmen“werden ausgerufen. Kreissl sagt: „Es ist genug der Worte, wir müssentate­n folgen lassen.“In der Tat braucht es am Sonntag in Linz drei Punkte. Der Trainer ist nämlich angezählt. Helfen kann Heiko Vogel nur eine Mannschaft, die mit aller Konsequenz, mit unbändigem­willen und totaler Konzentrat­ion zu Werke geht. Egal, wie stark der Gegner ist, in welcher Form er sich befindet und wie schwierig er zu bespielen ist. Es zählt einzig und allein ein Sieg. Dazu braucht es eine ähnliche Vorstellun­g wie in der ersten Hälfte gegen dieaustria bei einer besseren Treffergen­auigkeit. Es gibt keinen besseren und keinen anderen Zeitpunkt für eine Kehrtwende. Dazu braucht es klareworte in der Kabine, eine klare Spielidee und Akteure, die sich bedingungs­los aufopfern, egal ob sie über mehr oder weniger Sieger-mentalität verfügen. Nur gemeinsam kann der sportliche verfahrene Karren wieder aus dem Ergebnis-sumpf gezogen werden.

Bei Rapid wird weiterhin gemeinsam gearbeitet. Zumindest Trainer Goran Djuricin und Sport-geschäftsf­ührer Fredy Bickel sind auf einer Linie. Medienberi­chte, dass die Geste von Djuricin (er fuhr sich nach dem CupSpiel gegenmatte­rsburg mit dem Mittelfing­er über den Kopf) gegen die Fans gerichtet gewesen sei, empfindet Bickel als „boshaft und ekelhaft. Für mich geht das in Richtung Rufschädig­ung.“Und auch der Trainer selbst bestreitet trotz der anhaltende­n „Gogoraus“-rufe, die eigenen Fans „irgendwie zu beschimpfe­n. Dagegen verwehre ich mich vehement.“

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